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reund Jonas, der seit vier Jahren in Halle Pfarrer war, hiess aber die Wittenberger Gaeste in seinem Hause willkommen. Von Halle empfing nun Frau Kaethe einen launigen Brief ihres Eheherrn, der dessen gute Stimmung meldete. Er war adressiert "Meiner freundlichen lieben Kaethen Luthrin zu Wittenberg zu Handen"[553]. "Gnad und Friede im Herrn! Liebe Kaethe! Wir sind heute um acht Uhr zu Halle ankommen, aber nach Eisleben nicht gefahren. Denn es begegnete uns eine grosse Wiedertaeuferin mit Wasserwogen und grossen Eisschollen, die das Land bedeckte; die draeuete uns mit der Wiedertaufe. So konnten wir auch nicht wieder zurueckkommen, von wegen der Mulda; mussten also zu Halle zwischen den (beiden) Wassern stille liegen. Nicht dass uns durstete zu trinken, sondern nahmen gut Torgisch Bier und guten rheinischen Wein; damit labeten und troesteten wir uns dieweil, ob die Saale wollt wieder auszuernen. Denn weil die Leute und Fuhrmeister, auch wir selbst zaghaftig waren, haben wir uns nicht wollen in das Wasser begeben und Gott versuchen; denn der Teufel wohnet im Wasser und ist uns gram; und ist besser verwahret denn beklaget; und ist ohne Not, dass wir dem Papst samt seinen Schuppen eine Narrenfreude machen sollten. Ich haette nicht gemeint, dass die Saale eine solche Sod machen koennte, dass sie ueber Steinwege und alles rumpeln sollte. Jetzo nicht mehr, denn: betet fuer uns und seid fromm. Ich halte, waerest Du hier gewesen, so haettest Du uns auch also zu thun geraten; so haetten wir Deinem Rat auch einmal gefolget. Hiemit Gott befohlen! Amen. Zu Halle am St. Paulus Bekehrungstage (25. Januar) Anno 1546. Martinus Luther D." Das lautete gar froehlich und vergnuegt, als man im Kloster diesen lustigen Brief las, und Frau Kaethe konnte einstweilen beruhigt sein. Aber es dauerte acht Tage, bis wieder ein Brief kam. Das musste die besorgte Frau schon nicht wenig aufregen und sie sandte Briefe ueber Briefe ab, was sonst bei der vielbeschaeftigten Frau nicht gerade Gewohnheit war. Endlich nach Lichtmess langte ein zweiter Brief Luthers an. Der war freilich auch in demselben scherzhaften Ton geschrieben, wie der vorige und die meisten Episteln des Doktors an seine Frau. Aber es war doch eine Stelle darin, die bedenklich machen konnte. "Meiner herzlieben Hausfrauen Katharin Lutherin, Doktorin, Zulsdorferin, Saumaerkterin und was sie sonst noch sein kann. Gnade und Friede in Christo und meine alte, arme und, wi
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