ugt, dass aus den Kindern "Junker und
Lappen" werden.
6. "Wuerde die Frau unsern Vormuendern dann sagen: "Wovon solle sie denn
erhalten werden?", so koennten die Vormuender der Kinder erwidern: Sie
brauche mit ihrer Tochter nicht grosse Haushaltung, nicht viel Gesinde,
haette die Wohnung umsonst, koenne Kostgaenger halten, die Anwesen zum Teil
vermieten, brauen, den Genuss vom Garten, Hufen und Zulsdorf haben und
Anteil an den Mansfeldschen Kapitalzinsen. Auch koenne der Kurfuerst ihr
und der Tochter jaehrlich 2 Wispel Korn geben und vielleicht etliche
Klafter Holz.
7. "Wenn sie (die Domina) vermerkte, dass E.K.G. den _Kindern_ bewilligen
wollte, Wachsdorf zu kaufen und dazu die 2000 fl. ausfolgen lassen, so
wird sie des Gutes bald vergessen und sich der Muehe und des Bauens nicht
wollen beladen, so sie nicht zum wenigsten die Haelfte daran
mitberechtigt wird." Es gebe auch jaehrlich kaum 100 fl. Reinertrag, und
habe dazu auch die Last eines halben Lehnspferdes. Darueber aber solle
der Hauptmann zu Wittenberg Asmus Spiegel befinden, ob das Gut mehr
eintrage als das Kapital.
Der Kurfuerst war ruecksichtsvoller als sein Kanzler. Er schien dessen
Abneigung zu merken und ordnete in einem Schreiben an Brueck und
Melanchthon an, dass Vormuender fuer die Witwe und fuer die Waisen bestellt
wuerden, und verschrieb den Kindern noch 1000 fl.; ueber den Kauf von
Wachsdorf sollten die Vormuender befinden[599].
Zwar erbot sich Brueck, "hinauf zu fahren (zur Doktorin) und die
Anzeigung mit zu thun; Philippus aber meinte, es waere ohne Not, er wollt
es von unser beider wegen wohl ausrichten." Also ging Melanchthon am
Freitag frueh mit dem kurfuerstlichen Schreiben zu der Doktorin[600].
Sie bedankte sich bei ihm und dem Kurfuersten fuer die Begnadigungs-Zulage
zu gunsten ihrer Kinder und erklaerte dann folgendes:
1. Sie wuensche fuer sich zu Vormuendern den jeweiligen Stadthauptmann von
Wittenberg und ihren Bruder Hans von Bora; fuer die Kinder des Doktors
sel. Bruder Jakob, den jetzigen Buergermeister Reuter von Wittenberg und
Melanchthon, Dr. G. Major lehnte sie ab; auch Kreuziger scheint sie
abgelehnt zu haben, welcher im vertrauten Briefwechsel mit Veit Dietrich
Kaethe eine "Hausfackel" genannt hatte. Sie erklaerte sich aber mit der
Vormundschaft des Kurfuerstl. Leibarztes Dr. Ratzeberger einverstanden,
der "seines Weibes halber selber der Freundschaft (= Verwandtschaft)
war."[601]
2. Sie war einverstanden, dass die 1
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