e und viel Tugendsame, Liebe, Besondre!
Nachdem Wir berichtet, dass Ihr in jetzigen gefaehrlichen Zeiten neben
anderen aus Wittenberg nach Magdeburg gewichen, haben Wir nicht
unterlassen wollen an Euch zu schreiben, Euch Unsern gnaedigsten Willen
und Neigung zu vermelden. Und als Ihr dermassen Eure Haushaltung und Euch
an fremden Orten unterhalten muesst, worueber wir ein besonders Mitleid
haben, schicken Wir Euch bei gegenwaertigem Boten, dem alten Schlesier,
zu Eurer Haushaltung fuenfzig Thaler; die wollet zu Gefallen annehmen und
Unsere gnaedigste Neigung daraus vermerken. Wir wollen auch jederzeit
Euer gnaediger Herr sein und Uns gegen Euch zu erzeigen wissen. Wollten
Euch solches gnaedigst nicht vorenthalten und sind Euch mit Gnaden und
allem Guten geneigt."[624]
Frau Katharina schrieb dafuer ihren Dankesbrief:
"Gnad und Friede von Gott dem Vater durch seinen eingeborenen Sohn
Christum Jesum.
Durchlauchtigster, grossmaechtigster Koenig, gnaedigster Herr!
E.K.M. sei mein andaechtig Gebet gegen Gott dem Herrn vor (fuer) E.K.M.
und aller der Ihren Wohlfahrt und glueckselig Regiment allzeit mit hohem
Fleiss zuvoran bereitet. Gnaedigster Herr! Nachdem ich in diesem Jahre
viel grosse und schwere Bekuemmernis und Herzeleids gehabt, als da
erstlich mein und meiner Kinder Elend mit Absterben (jedoch seliger und
froehlicher Heimfahrt zu unserm Heiland Christo Jesu) meines lieben
Herrn, welches Jahrzeit jetzt den 18. Februarii sich nahet, angangen;
darnach auch diese faehrliche Kriege und die Verwuestung dieser Laender
unsers lieben Vaterlandes gefolget und noch kein Ende dieses Jammers und
Elends zu sehen: ist mir in solchem Bekuemmernis ein grosser und hoher
Trost gewesen, dass E.K.M. beides, mit gnaedigster Schrift und
Uebersendung der funfzig Thaler zu bequemer Unterhaltung meiner und
meiner Kinder, auch ferner E.K.M. gnaedigster Erbietung, Ihre gnaedigste
Neigung gegen mir armen verlassenen Witfrau und meiner armen Waisen
vermeldet; welches auch vieler andern zuvor gnaedigst erzeigten Wohltaten
halber gegen E.K.M. ich mich unterthaenigst bedanke; verhoffend, Gott der
Herr, welcher sich einen Vater der Witwen und Waisen nennet, wie ich
denn taeglich zu ihm bitte, werde solches E.K.M. reichlich belohnen; in
welches gnaedigen Schutz und Schirm E.K.M. und Ihr Gemahl, meine
gnaedigste Frau Koenigin, und die ganze junge Herrschaft samt Ihren Landen
und Leuten hiemit und allezeit fleissig thue befehlen.
Geben zu Mag
|