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Raeuber, gemeiniglich Hussirer genannt, sind ein raeuberisch und unbarmherzig Volk; bei Eger hieben sie den Kindern die Haende und Fuesse ab und steckten sie als Federbuesche auf die Huete". So erzaehlte man, und Melanchthon schrieb: "Ihr Fuehrer Lodran (Lateranus) sagte, er werde nach Eroberung unserer Stadt Luthers Leib ausgraben und den Hunden vorwerfen lassen; und redete namentlich davon, mich in Stuecke zu hauen." Oder gar: "Man werde Luthers Gebeine ausgraben und verbrennen, die Staette, wo er geruht, zerstoeren und die Stadt schleifen, Melanchthon erwuergen und D. Pommer zerhacken, dass man sich mit den Stuecken werfen moechte." Deshalb setzte Melanchthon, welcher zu Anfang 1547 wieder in Wittenberg weilte, fuer die dortigen Pfarrfrauen eine Bittschrift an den Kaiser auf[628]. Frau Katharina hielt in Wittenberg aus, so lange als moeglich. Da aber kam am Ostertag morgens in aller Fruehe die schreckliche Kunde, dass am Karsamstag 24. April der Kurfuerst Johann Friedrich von der kaiserlichen Uebermacht auf der Lochauer Heide geschlagen und gefangen worden sei und das feindliche Heer sich gegen Wittenberg heranwaelze. Hals ueber Kopf musste nun Luthers Witwe aufs neue ins Elend" ziehen[629]. So kam sie ploetzlich wieder nach Magdeburg und bat die Freunde, besonders Melanchthon als Vormund ihrer Kinder unter Thraenen, ihnen ein Nest zu suchen. Am liebsten waere sie nach Daenemark gegangen, zu dem einzigen Fuersten, der sich ihrer anzunehmen versprochen hatte, nachdem von dem ungluecklichen Kurfuersten nichts mehr zu erwarten stand. Sie bat zunaechst, sie nach Braunschweig fuehren zu lassen. Die Theologen schienen, als sie die Truemmer des geschlagenen kursaechsischen Heeres durch Magdeburg ziehen sahen, sich auch nicht mehr in Magdeburg sicher zu fuehlen, und Melanchthon und Major mit ihren Familien zogen samt der Lutherischen ueber Helmstaedt nach Braunschweig. In Helmstaedt wurden sie vom Stadtrat freigebig bewirtet. In Braunschweig brachte Melanchthon die beiden anderen Familien bei dem evangelischen Abt unter, waehrend er fuer sich selbst recht lange sich nach einer kleinen Wohnung umthun musste. Er wurde als begehrter Professor von den verschiedensten Fuersten eingeladen; aber um Luthers Witwe kuemmerte sich niemand: sie konnte in dieser Zeit der katholischen Reaktion hoechstens eine Verlegenheit sein. Deshalb draengte sie darauf, nach Daenemark zu kommen. Aber als die Fluechtlinge kaum einige Meilen von Brauns
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