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n andern auch dergleichen gehoert, dass sie vorgaebe: es waere ein alberner Gesell, man wuerde ihn in der Kanzlei nur aeffen und zum Narren machen. Zum Studium tauge er nach Melanchthons Meinung gar nicht, denn er waere zu gross und es fehlten ihm die Grundlagen. Endlich war der Kanzler der Meinung, man sollte die Behausung des Klosters, diese weitlaeufige Wohnung, verkaufen oder verlassen. Aber Melanchthon erklaerte, dass "ihr Gemuet (Sinn) nicht waere", das zu thun, sondern sie gedaecht es zu behalten, ingleichen auch das Gut Zulsdorf, selbst wenn Wachsdorf dazu kaeme. So war--nach Bruecks Bericht--die Unterredung der vier Freunde und Gevattern Luthers ueber seine Witwe. Melanchthon hatte also gegen den Willen der Frau Doktorin ihr Anliegen dem Kanzler vorgetragen, dessen Dreinreden sie gerade--und mit gutem Grund--vermeiden wollte; und er hatte auch noch allerlei muendliche Mitteilungen gemacht, welche nicht dazu dienen konnten, die Stimmung der Freunde gegen die Doktorin zu verbessern. Ohne von dieser Behandlung ihrer vertraulichen Mitteilung etwas zu wissen, liess nun Frau Katharina ihre Eingabe durch den Hausfreund Ratzeberger, den kurfuerstlichen Leibarzt, bei Hofe im Torgauer Schloss einreichen. Es geschah am Mittwoch, und schon Donnerstag, 11. Maerz, fordert der Kurfuerst den Kanzler Brueck in Wittenberg um ein Gutachten ueber die Bittschrift Katharinas auf, die er seinem Schreiben beilegte. Das Gutachten des Kanzlers ist nun ein eigentuemlich gehaessiges Schreiben. Brueck berichtet darin an den Kurfuersten zuerst die vertrauliche Beratung der drei Theologen mit allen fuer Katharina unguenstigen Bemerkungen derselben, und zwar, wie es scheint, verschaerft. Haette das Melanchthon gewusst, so haette er's wohl unterlassen, Brueck "von der Frauen wegen um sein Bedenken" zu bitten. Ferner erwaehnt der Kanzler in dem Schriftstueck allerlei gehaessiges und sogar verlogenes Geschwaetz "von andern". "Viel Leut wollen's dafuer halten, es werde endlich schwerlich unterbleiben, dass sie sich wieder veraendern wird"--so wagt Brueck drei Wochen nach ihres Gatten Tod von einer 47jaehrigen Frau zu schreiben! und dies, obwohl er sich bewusst ist und ausdruecklich erklaert, es sollte vermieden werden, dass "man mit der Frauen disputiere, ob sie sich veraendern wird oder nit". Ferner berichtet er an den Kurfuersten: "Man sagt mir, es hab ein jeder Knab einen eigenen Praeceptor und Famulum"--hinterher stellt sich aber herau
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