eingerichtet).
Diese Bittschrift gab Frau Katharina Melanchthon zur Begutachtung.
Dieser brachte sie nun am Dienstag, 9. Maerz, abends in die Sitzung mit,
welche er, Bugenhagen und Kreuziger mit Brueck wegen des Regensburger
Religionsgespraeches bei dem Kanzler hielten, und gab sie--Brueck. Und der
Kanzler las sie nun "oeffentlich" vor.
Als Bugenhagen den Plan Katharinas wegen Wachsdorf vernahm, rief er: "Da
hoert man wohl, wer alleweg nach dem Gut Wachsdorf getrachtet. Vorher hat
man's auf den Doktor geworfen, der wolle es schlechterdings haben; aber
jetzt merkt man wohl, wessen Getrieb es gewest."
Darnach fielen allerlei Reden zwischen den vier Maennern und meinten
dieselben "fast insgemein": "Kriegte sie das Gut, so wuerde sie ein
solches Bauen darauf anfangen, zu ihrem und der Kinder grossem Schaden,
wie sie mit dem Gut Zulsdorf auch gethan, welches sie ueber 1600(!)
Gulden zu stehen kam und wollt ihr nicht gern 600 Gulden gelten[596].
Weiter wurde bedacht: Wenn sie draussen (in Wachsdorf) bauen und wohnen
wollte, so wuerde sie die Soehne zu sich hinaus vom Studium abziehen, dass
sie junkern lernten und Voegel fangen[597]. Ferner ueberschwemme die Elbe
sofort und bedecke das Gut mehrern Teils mit Wasser; man koenne keinen
Keller bauen, es sei ueberhaupt "ein wuestes Guetlein".
Aber Melanchthon, der das Ungehoerige seines Schrittes wohl einsah, bat,
man solle nicht ueber die Bittschrift verhandeln, sondern sie, wie sie
waere, an den Kurfuersten abgehen lassen; "die Frau liesse sich doch nit
raten, sondern ihr Gutduenken und Meinung muesse alleweg fuer ruecken".
Brueck sagte: "Will sie um Vormuender bitten, so wird sie ja mit derselben
Rate handeln und vorgehen muessen. Und ich daechte, dass Kreuziger und M.
Melanchthon neben andern die besten Vormuender waeren; denn sie wissen ja
um des Herrn sel. Gelegenheit; die Kinder muessen ihnen auch des Studiums
halber vor anderen folgen."
Aber die beiden schlugen die Vormundschaft "alsbald glatt ab", aus
Ursachen, dass "die Frau nicht folge und sie oft beschwerliche Reden von
ihr wuerden einnehmen muessen".
Ferner liess sich Melanchthon vernehmen, dass sie der Kinder keins wolle
von sich thun, sondern dieselben sollten bei ihr in Wittenberg
unterhalten werden. Und wiewohl der aeltere Sohn Hans nicht ungeneigt
gewesen waere, auf des Kurfuerst gnaediges Erbieten gen Hof und in die
kurf. Kanzlei zu ziehen, so haette sie ihn doch (ab)wendig gemacht.
Man[598] habe vo
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