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, dass er sterben werde, ehe seine Kinder erzogen und versorgt waeren; er kannte die traurige Lage einer Witwe zu seiner Zeit, die ohne Ansprueche auf Witwengehalt, ja nach dem herkoemmlichen Recht ohne Ansprueche auf die Hinterlassenschaft war. Deshalb war er in Sorge fuer seine treue Gattin; deshalb hat er aber auch, so viel an ihm lag, Fuersorge fuer sie getroffen, um sie vor dem Schwersten zu bewahren. Diese Gedanken hat Luther in seinem "zweiten" und "letzten" "Testament" niedergelegt, welches vier Jahre vor seinem Tode, am 6. Januar 1542 niedergeschrieben ist. Darin setzt er seiner "lieben und treuen Hausfrau" ein Leibgeding aus und will sie schuetzen gegen "etlich unnuetze, boese und neidische Maeuler", welche seine "liebe Kaethe" beschweren oder verunglimpfen moechten oder die Kinder aufhetzen. "Denn der Teufel, so er mir nicht konnte nahe kommen, sollt er wohl meine Kaethe (auf) allerlei Weise (heim)suchen, (schon) allein (aus) der Ursache, dass sie des D.M. ehrliche Hausfrau gewesen und Gottlob noch ist."[574] So musste Frau Katharina auch bald spueren, welcher Unterschied es sei, die Gattin des grossen Doktors zu sein, der nach dem Anspruch eines grossen Fuersten neben dem Kaiser die Welt regierte, dessen Ansehen und Ehre auch auf die "Hauswirtin" ueberging, und Luthers verlassene Witwe, in deren Vermoegens-und Familienverhaeltnisse, Hauswirtschaft und Kindererziehung hineinzureden und hineinzuregieren sich jetzt viele berufen fuehlten, zum Teil aus gutem Willen und Verehrung fuer den dahingegangenen Freund und Reformator, waehrend bisher Frau Katharina selbst, hoechstens mit Rat und Zustimmung ihres Eheherrn, in diesen Dingen vollstaendig selbstherrlich geschaltet hatte. Dass sie, die energische Frau, welche sich ihrer Tuechtigkeit in der Leitung eines grossen Hauswesens wohl bewusst war, und welcher Luther so bereitwillig das Hausregiment ueberlassen hatte, dies Dreinreden und Dreinbefehlen schwer empfand, ist begreiflich. Nicht wenig musste es sie auch schmerzen und ihr Selbstgefuehl verletzen, dass sie bisher die erste Frau der Stadt, ja der evangelischen Welt, nun bescheiden zuruecktreten musste. Schwer auch kam sie's gewiss an, dass sie das in so grossem Stil gefuehrte Hauswesen mit seiner unerhoerten Gastlichkeit beschraenken musste. Zwar das trat nicht ein, was Luther gefuerchtet hatte, dass "die vier Elemente (d.h. doch wohl die vier Fakultaeten der Universitaet) sie nicht wohl leiden" wuerden.
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