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endern[564]. Aber auch die ganze Stadt und Universitaet machte sich bereit, ihren groessten Buerger mit feierlichem Leichengepraenge zu empfangen. Melanchthon hatte sofort nach der Ankunft der Todeskunde am Freitag frueh die Studenten in einem Anschlag benachrichtigt, dass der christliche Elias von seinen Juengern genommen sei. Der Rektor der Akademie, Dr. Aug. Schurf, befahl am Sonntag Morgen in einem Programme "allen Studenten am Nachmittag, sobald das Zeichen mit der kleinen Glocke gegeben werde, sich auf dem Markte zu versammeln und daselbst den ehrwuerdigen Pfarrherrn (D. Pommer) an der Kirche zu erwarten, ihm sofort zu folgen und mit ihm die Leiche zu empfangen, welche gewesen ist und sein wird eine Huette des heiligen Geistes." Von Wittenberg ritten dem Trauerzuge entgegen, um ihn in Bitterfeld, an der Mansfeldischen Grenze zu empfangen und ehrenvoll zu geleiten, die "Verordneten des Kurfuersten": Erasmus Spiegel, der Hauptmann von Wittenberg, Gangolf von Heilingen zu Dueben und Dietrich von Taubenheim zu Brehne mit Gefolge[565]. Aber die Leiche kam am Sonntag noch nicht: in jeder Stadt wollte man sie einholen, zurueckhalten, begleiten; und so verzoegerte sich die Ankunft des Zuges, der zuletzt in Kemberg gerastet hatte. Und Melanchthon musste am Schwarzen Brett, auf dem Programm des Rektors verkuendigen, dass die Ankunft der Leiche und ihre Bestattung erst am andern Morgen, etwa um 9 Uhr, stattfinde[566]. Im Laufe des Sonntags kam ein Beileid-Schreiben des Kurfuersten[567]: "An Catharina, Doctoris Martini seliger Gedaechtnis verlassene Witwe zu Wittenberg. Herzog Johanns Friedrich, Kurfuerst. Liebe Besondere! Wir zweifeln nicht, Ihr werdet nunmehr erfahren haben, dass der Ehrwuerdige und Hochgelehrte, unser Lieber Andaechtiger Doctor Martin Luther seliges Gedaechtnis, Euer Hauswirt, sein Leben in diesem Jammerthal zu Eisleben am naechsten Dornstag fruehe zwischen 2 und 3 Uhren christlich und wohl mit goettlichen der hl. Schrift Spruechen beschlossen hat und von hinnen geschieden ist, welches Wir aber mit betruebtem und bekuemmertem Gemuet vernommen. Der allmaechtige Gott wolle seiner Seelen, wie Wir denn gar nicht zweifeln, gnaedig und barmherzig sein! Und wiewohl Wir wohl ermessen moegen, dass Euch solcher Euers Herrn toedlicher Abgang schmerzlich und bekuemmerlich sein wird, so kann doch in dem Gottes gnaedigen Willen, des Allmaechtigkeit es also mit ihm gnaediglich und christlich geschafft hat,
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