hnen befohlen sein lassen.
Als ohne Not, E.F.Gn. zu erinnern, in wie schwere Not meiner Haushaltung
ich nach jetzt ergangener Kriegsfuehrung gediehen, auch wie kuemmerlich
ich bisher von meinen armen verwuesteten und verheerten Guetern mich samt
meinen Kindern ernaehren und erhalten muessen--hab ich aus Rat des Herrn
Philippi und Anzeigen des Herrn Dr. Sabini, wie geneigt E.F.Gn. meinen
Kindern sei, meinen aeltesten Sohn Hans an E.F.Gn. abgefertigt, und
nachdem dann E.F.Gn. ihn noch eine Zeitlang bei den Studien zu erhalten
sich gnaedigst erboten, will gegen E.F.Gn. ich mich derselbigen gnaedigen
Foerderung und Mitsorge fuer meine nachgelassenen armen Kinder aufs
demuetigste bedankt haben.
Dieweil aber dies meines Sohnes erstes Abreise ist, und ich auch
derhalben ihn zumeist abgefertigt, (damit er) neben seinen Studien gegen
die Leute lerne wissen sich zu (ver)halten, so ist an E.F.Gn. dies meine
demuetige Bitte, dieselben wollten diesen meinen Sohn um meines lieben
Herrn gottseliger willen in Gnade und Schutz aufnehmen und da er sich
sonst in der erste in allem gegen E.F.Gn. nicht zu erzeigen wuesste,
solches noch seiner Unwissenheit und ersten Ausfahrt gnaediglich zu gute
halten und Geduld mit ihm tragen. Als zweifel ich nicht, er wird sich
gegen E.F.Gn. zu unterthaenigem und seinen Praeceptoribus zu schuldigem
Gehorsam wohl zu verhalten wissen, seinen Studiis und demjenigen, so ihm
oblieget, fleissig nachgehen und gegen E.F.Gn. ehrbar und denkbarlich in
aller Untertaenigkeit sich zu erzeigen wissen.
Dies dann E.F.Gn. gnaedige Befoerderung unser lieber Gott auch reichlich
wiederum belohnen wird und bin fuer E.F.Gn. gegen Gott um langwaehrende
Regierung und Wohlfahrt fuerzubitten allezeit demuetiglich beflissen.
Datum Wittenberg, den 29. Mai anno 49.
E.F.G.
demuetige und unterthenige
Catharina, D. Martin Luthers
seligers nachgelassene Witwe."
Melanchthon schrieb einen Empfehlungsbrief an den Herzog fuer den jungen
Mann, worin er ihn lobt als "tugendhaft im Wesen, unbescholten,
bescheiden, aufrichtig, rein, von guter Anlage und Beredsamkeit; sein
Koerper sei gewandt und leistungsfaehig und wenn er sich am Hofe uebe, so
koenne sein Eifer dem Staat zu grossem Nutzen gedeihen." Auch Jonas
empfahl in einem Schreiben dem Herzog seinen "lieben Freund, den Sohn
des goettlichen Propheten, empfehlenswert schon durch seinen Vater" und
entbot "Sr. Hoheit das Gebet der hochverehrten Frau und Witwe des hochw.
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