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reunde und Goenner diesen Plaenen nachgegeben hatte, jetzt, als sie zur wirklichen Ausfuehrung kommen sollten, wehrte sich die Mutter mit aller Macht dagegen. Vier Wochen dauerte der Kampf und--Katharina blieb siegreich[610]. Die Vormuender Kreuziger, Melanchthon und Reuter nahmen auf des Kurfuersten Befehl zuerst den aeltesten, Johann, vor. Sie stellten ihm vor, dass S.K.Gn. geneigt waere, ihn in seine Kanzlei zu nehmen. "Dieweil er denn in einem solchen Alter waere, dass er billig bedenken solle, was er endlich vornehmen wolle: ob er bei dem Studio wollte bleiben oder nicht, und die Vormuender ihn zur Kanzlei tuechtiger erachteten, so wollten sie ihm gern dazu raten; zudem dass es an sich ein loeblicher und nuetzlicher Stand sei, darin er zu Gottes Lob und zu gemeiner Wohlfahrt dienen und seiner lieben Mutter, Schwester und Bruedern troestlich sein koenne; er sollte daher dankbar das kurfuerstliche Anerbieten annehmen und diesen Stand nicht ausschlagen." Darauf folgte eine lange Hin- und Widerrede und eine schriftliche Antwort von Hans des Inhalts: "Ehrwuerdige, liebe Herren! Des Durchl. Kurf. Befehl meine Person anlangend habe ich in Untertaenigkeit und dankend angehoert. Nun versteh ich wohl, dass der Stand in der Kanzlei ein sehr ehrlicher (ehrenvoller) Dienst ist, ich weiss aber, dass mein lieber Vater vor dieser Zeit nicht hat willigen wollen, dass ich ausser der Schul ziehen soll. So wollt ich gern laenger studieren. Ich will mich auch durch Gottes Gnade in allem Gehorsam und Unterthaenigkeit gegen Gott, S. Kurf. Gn. und meiner lieben Mutter allezeit halten. Und bitte, S. Kurf. Gn. wollen mir gnaediglich zulassen, noch ein Jahr in artibus ("in den freien Kuensten") zu studiren, mich in lateinischer Schrift besser zu ueben. Und so ich alsdann zu einer Fakultaet tuechtig, wollt ich lieber procediren (fortfahren) im Studio; so mich aber S.K.Gn. alsdann gnaediglich gebrauchen wollten, stelle ich dasselbe auch zu S.K.Gn. in Unterthaenigkeit. Johannes Lutherus." Weiterhin forderten die Vormuender den jetzigen Praezeptor der zwei jungen Knaben, Ambros Rutfeld, vor und erkundigten sich nach den Knaben. Des einen, Martin, Schrift sahen sie an und befanden ihn wohl studiert; Paul war etliche Wochen krank gewesen, erwies sich zur Musik geschickt, der Grammatik aber nicht so faehig. Dann zeigten die Vormuender der Mutter Sr. Kurf. Gn. "gnaediges Gemuet an, dass sie zum Studio treulich und fleissig angehalten und mit
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