s, dass es bloss ein einziger
ist, Rutfeld, und ein gelehrter und treuer Geselle. Ebenso wird es
Uebertreibung sein, wenn er als "oeffentlich" hinstellt, was "des andern
Gesindes vorhanden ist"--wie sie naemlich "mit vielem Volk" (Gesinde)
ueberladen sei. Endlich giebt der Kanzler seiner Abneigung gegen die
Doctorin noch verschiedentlich klaren Ausdruck. Er nennt ihre Bitte
"stumpf und kurz"; er rechnet dem Kurfuersten _wiederholt_ vor, dass er
600 fl. Gnadengeld zur Erbauung des Gutes Zulsdorf gegeben und noch dazu
fuer 100 fl. Holz; er spricht die Verdaechtigung aus, welche doch auch Dr.
Luther traefe: "Der arme lahme Wolf ist auch noch da; wollt sie ihn bei
sich behalten und er bei ihr bleiben, so haett sie die vierzig Gulden
auch mit einzubrocken, wie denn bisher geschehen, dass der arme Mensch
derselben wenig genossen hat,--besorg ich", setzt er doch etwas
bedenklich hinzu. Das Gut Wachsdorf macht Brueck so schlecht wie moeglich
und meint, es "erobere" keine hundert Gulden Reinertrag, also nicht
einmal die Kapitalzinsen. Er verdaechtigt die Doctorin weiter, "es sei
ihren Kindern nichts nutz" und es sei ihr nur darum zu thun, teil zu
haben an dem Gut. Und sein ganzes Bestreben geht dahin, nur den Kindern
und immer den Kindern alles zugut kommen zu lassen und die Witwe vom
Besitz und Genuss auszuschliessen. Und weiterhin ist Bruecks Rat und
Absicht, "ihr die stattliche--ein andermal heissts: "grosse und
verthunliche"--Haushaltung zu brechen". Endlich geht er mit aller Macht
darauf aus, der Mutter die Kinder zu entziehen. Waehrend Luther in seinem
Testament zu seiner Gattin das gute Zutrauen hatte, "die Mutter werde
ihren eigenen Kindern der beste Vormund sein", erklaerte Brueck, wie es
scheint mit direkter Beziehung auf diese Meinung Luthers: "Nach
saechsischem Recht kann sie nit Vormund sein, dieweil sie bei ihrem
Witwenstand selbst Vormuender beduerftig; so waer es auch sorglich, da
(wenn) sich die Frau anderweit wuerde verehelichen." Am aergsten wohl
tritt er der Witwe zu nahe, wenn er ausfuehrt, die Knaben wuerden bei ihr
junkern und spazieren gehen und vom Studio abgezogen, sie muessten daher
"zu gelehrten Leuten gethan werden, vor denen sie Furcht und Scheu
haetten, bei welchen sie auch einen bequemen Tisch haetten"--als ob die
Kinder bei ihr--der "Erzkoechin"--sogar in ihrer leiblichen Pflege
versaeumt wuerden! Die einzige gegruendete Veranlassung zu dem Misstrauen in
Katharinas Erziehungskunst konnten doch nur
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