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ber Zulsdorf geht seit 1801 der Pflug und nur ein Denkmal bezeichnet die Staette, wo sie so gern gewaltet hat. Ihre Gaerten in Wittenberg, in denen sie arbeitete und erntete, sind zum Teil mit neuen Haeuserreihen ueberbaut. Nur das Klosterhaus steht noch, wo sie zwanzig Jahre mit dem grossen Doktor gehaust, wenn auch nur die Wohnstube einigermassen im alten Zustand ist. In der Stadtkirche zu Torgau aber wurde Frau Katharinen--wohl von ihren Kindern--ein Grabdenkmal errichtet in grauem Sandstein, allerdings kein sonderliches Kunstwerk, nach dem Modell des Gipsreliefs, das von einem realistischen Kuenstler verfertigt in Zulsdorf hing und heute noch in der Kirche zu Kieritzsch zu sehen ist. Auf ihrem Grabmal ist Frau Katharina in halberhabener Arbeit ausgehauen als Matrone im langen Mantel und weissen Kopftuch. Mit heiterem Angesicht schaut sie vor sich hin, wie eine Mutter am Sonntag auf ein wohl verbrachtes Tagewerk; in den Haenden haelt sie ein offenes Buch zum Zeichen ihrer Froemmigkeit und ihres Eifers im Bibellesen; also als andaechtige Maria ist die fleissige Martha dargestellt. Ihr zu Haeupten sind die Wappen von Luther und von Bora. Um den Rand steht die Inschrift: "Anno 1552 den 20. December Ist in Gott Selig entscha | ffen alhier in Torgau Herrn | D. Martini Luthers seligen Hinderlassene wittbe Katharina | von Borau."[658] Ein kuenstlerisches Idealbild neben den mancherlei realistischen Konterfeien Katharinas hat Meister Lukas Kranach geschaffen auf dem Altarblatt in Wittenberg. Da sitzt Frau Katharina als andaechtige Zuhoererin ihres predigenden Gatten mit ihrem Kindlein in vorderster Reihe vor der Gemeinde--also ebenfalls als sinnige Maria. Ein dichterisches Denkmal hat der Hausfrau Luthers beim ersten Reformations-Jubilaeum 1617 der gekroente Dichter Balthasar Mencius, Poeta Laureatus, gewidmet, in schlichten, treuherzigen Knittelversen[659]: Cathrin von Bora bin ich gnant geboren in dem Meissner Landt aus einem alten Edlen Stamm wie solchs mein Anherrn zeigen an die Gott und dem Roemischen Reich mit Ehr und Ruhm gedienet gleich. Als ich erwuchs, zu Jahren kam, der Tugendt mich thaet nehmen an und jedermann bethoeret war vom Pabst und seiner Muenche Lahr, und hoch erhaben der Nonnen-Stand, ward ich ins Kloster Nimetzsch gesand; mein Ehr und Amt hatt ich in acht rief zu Gott, bethet Tag und Nacht fuer die Wohlfarth der Christenheit. Gott mich erhoert und auch erfre
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