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lichten hatte, am 6. Februar[557]: "Der tiefgelehrten Frauen Katharin Lutherin, meiner gnaedigen Hausfrauen zu Wittenberg. Gnade und Friede. Liebe Kaethe! Wir sitzen hier und lassen uns martern und waeren wohl gern davon; aber es kann noch nicht sein, als mich duenkt, in acht Tagen. Mag. Philippus magst Du sagen, dass er seine Postille korrigiere; denn er hat nicht verstanden, warum der Herr im Evangelio die Reichtuemer Dornen nennt. Hier ist die Schule, da man solches verstehen lernet. Aber mir grauet, dass allewege in der heiligen Schrift den Dornen das Feuer gedroht wird; darum ich desto groessere Geduld habe, ob ich mit Gottes Hilfe moechte etwas Gutes ausrichten. Deine Soehnchen sind noch zu Mansfeld. Sonst haben wir zu essen und trinken genug und haetten gute Tage, wenn's der verdriessliche Handel thaet. Mich duenkt, der Teufel spotte unser; Gott woll' ihn wieder spotten, Amen. Bittet fuer uns. Der Bote eilte sehr. Am Sankt Dorotheentage, 1546." Trotz dieser Briefe war aber Frau Kaethe so voller Sorge um den fernen Gatten, dass sie nicht schlafen konnte, und schrieb gar aengstliche Episteln nach Eisleben, so dass ihr der fromme Doktor eine lange Predigt hielt ueber Gottvertrauen in zwei aufeinanderfolgenden Briefen, am 7. und 10. Februar[558]: "Meiner lieben Hausfrauen Katherin Lutherin, Doktorin, Selbstmartyrin zu Wittenberg, meiner gnaedigen Frauen zu Haenden und Fuessen. Gnade und Friede im Herrn. Lies Du, liebe Kaethe, den Johannem und den kleinen Katechismus, davon Du einmal sagtest: es ist doch alles in dem Buch von mir gesagt. Denn Du willst sorgen fuer Deinen Gott, gerade als waere er nicht allmaechtig, der da koennte zehn Doktor Martinus schaffen, wo der einige alte ersoeffe in der Saale oder im Ofenloch oder auf Wolfs Vogelherd. Lass mich in Frieden mit Deiner Sorge: ich hab' einen bessern Sorger, denn Du und alle Engel sind. Der liegt in der Krippe und haenget an einer Jungfrauen Brust; aber sitzet gleichwohl zur rechten Hand Gottes des allmaechtigen Vaters. Darum sei in Frieden, Amen. Betet, betet, betet und helft uns, dass wir's gut machen. Denn ich heute in Willen hatte, den Wagen zu schmieren in meinem Zorn; aber Jammer, so mir einfiel, meines Vaterlandes hat mich gehalten. Ich bin nun auch ein Jurist worden. Aber es wird ihnen nicht gedeihen. Es waere besser, sie liessen mich einen Theologen bleiben. Komme ich unter sie, so ich leben soll, ich moecht' ein Poltergeist werden,
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