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nnte; er musste daheim bleiben und da seine Hausgottesdienste halten. Einmal schrieb er auch an die arzneikundige verwitwete Graefin Dorothea von Mansfeld, welche auch gern dem "lieben togktor" geholfen haette. Denn die Schmerzen waren entsetzlich, so dass er jammerte: "Sterben will ich, aber diese Qualen sind graesslich."[533] Im folgenden Jahre machte er sein Testament, "satt dieses Lebens, oder dass ich's richtiger sage, dieses herben Todes". "Ich habe mich ausgearbeitet und ausgelebt. Der Kopf ist kein nutz mehr. Ich bin muede erschoepft, bin nichts mehr."[534] Im April 1543 klagt er: "Wie oft bin ich in diesem Jahre schon gestorben! Und doch lebe ich noch, eine unnuetze Last der Erde." Am 13. und 14. Juli 1543 wurde er wiederholt so ohnmaechtig, dass er zu sterben meinte und seinen Hans von Torgau holen lassen wollte. Aber Frau Kaethe hatte gelernt, ihn zu ermutigen und redete ihm die Todesgedanken aus. Anfangs 1515 hatte er einen Krankheitsanfall mit aehnlichen Erscheinungen, wie sie ein Jahr spaeter seinen Tod herbeifuehrten, Leichenkaelte und die beaengstigenden Beklemmungen auf der Brust. Er konnte lange keine Predigt und keine Vorlesung halten und musste selbst in einem Waegelchen sich zur Kirche fahren lassen, um die Predigt zu hoeren[535]. "Ich glaube, meine wirkliche Krankheit ist das Alter, dann meine Arbeiten und heftigen Gedanken, besonders aber die Schlaege Satans." "Dass ich am Haupte untuechtig bin, ist nicht Wunder; das Alter ist da; der Krug geht solange zu Wasser, bis er einmal zerbricht." "Ich bin traeg, muede, kalt, das heisst alt und unnuetz; ich habe meinen Lauf vollendet und es bleibt nichts uebrig, als dass der Herr mich zu meinen Vaetern versammle." Bei seinen graesslichen Qualen wuenscht er, wenn nicht sanft, so doch tapfer zu sterben[536]. Und bei all' diesen Leiden und Qualen sollte der alte Mann noch fuer drei arbeiten, so war er geplagt von Fuersten und Stadtraeten, von Freunden und Amtsgenossen und Beichtkindern mit Briefschreiben, Buecherschreiben, Vorlesungen, Predigten und Beratungen, "Bedenken", Trostschreiben; so dass er klagt: "Da sitze ich alter, abgelebter, fauler, mueder, frostiger und noch dazu einaeugiger Mann und schreibe. Hoffte ich doch, man sollte mir Abgestorbenen nun die Ruhe goennen, die ich mir, denkt mich, verdient habe. Aber als haette ich niemals etwas gethan, geschrieben, geredet und ausgefuehrt, muss ich so viel reden, thun und ausfuehren, dass ich mir keinen R
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