grade diesen Prophetenspruch eingraben liess.
Luther bekennt aber auch: "Wer ein fromm (brav) Weib bekommt, der
bekommt eine gute Mitgift. Und da gleich ein Weib etwas bitter ist, doch
soll man mit ihr Geduld haben. Denn sie gehoert ins Haus und das Gesinde
bedarf's bisweilen auch sehr wohl, dass man ihnen hart sei und weidlich
zuspreche." "Der haeusliche Zorn als Vater und Mutter, Herrn und Frau im
Hause, thut nicht grossen Schaden. Haeuslicher Zorn ist, als wenn die
Kinder mit den Puppen spielen."[510]
Die Hochschaetzung des Familienlebens, das Lob, das Luther in allen
Tonarten dem Ehestand anstimmt, ist doch auch ein Beweis fuer die
glueckliche Ehe, in der Luther mit seiner Kaethe lebte. Das Kapitel ueber
den Ehestand ist in seinen Tischreden das groesste. So fing er bei der
Verlobung seiner Nichte (1538) an und konnte gar nicht aufhoeren, den
Ehestand zu loben, dass er Gottes Ordnung und der allerbeste und
heiligste Stand sei. "Darum sollte man ihn mit den herrlichsten
Zeremonien (Feierlichkeiten) anfangen. Gott hat ein Kreuz (naemlich: des
Segens) ueber den Ehestand gemacht und haelt's auch darueber."[511]
In der Ehe soll eitel Liebe und Lust sein, freilich "muss es ein frommer
Mann und ein fromm Weib sein, welche Gemahl und Kinder von ganzem Herzen
lieben. Ein fromm Eheweib ist eine Gesellin des Lebens, des Mannes
Trost, wie geschrieben steht (Sprw. 31, 11): Des Mannes Herz verlaesst
sich auf sie. Das Weib hat das Lob der Gefaelligkeit und erfreuenden
Anmut." Das lieblichste Leben duenkte ihm: "leben mit einem frommen,
willigen, gehorsamen Weibe in Frieden und Einigkeit."[512]
Luther selber hatte nun in seiner Hausfrau und seinem Hausstand
gefunden, was er in dem rechten Ehestand suchte und von dem rechten
Eheweib erwartet. Er bezeugt: "Mir ist, gottlob! wohl geraten, denn ich
habe ein fromm (brav), getreu Weib, auf welche sich des Mannes Seele
verlassen darf, wie Salomon sagt (Sprw. 31, 11): Sie verderbet mir's
nicht."[513]
"Martinus redete von seiner Hausfrau und sagte: er achtete sie teurer
denn das Koenigreich Frankreich und der Venediger Herrschaft. Denn ihm
waere ein fromm (brav) Weib von Gott geschenkt und gegeben. Zum andern,
er hoere, dass viel groesser Gebrechen und Fehler allenthalben unter
Eheleuten seien, denn an ihr erfunden waere. Zum dritten: das waere
ueberfluessige Ursach genug, sie lieb und wert zu halten, dass sie Glauben
und sich ehrlich hielte, wie es einem frommen, zuechtigen Weib ge
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