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e vom 24. September, "zuhanden Frauen Kathrin D. Lutherin zu Wittenberg." Gnade und Friede in Christo! Meine liebe Kaethe! Gestern hab ich Dir geschrieben und einen Brief in gnaedigsten Herrn mitgeschickt, daraus Du vernehmen kannst, wie die Unsern von Augsburg wollen auf sein. Darnach hoff ich, wo Gott Gnade giebt, wollen wir in vierzehn Tagen bei Euch daheim sein. Wiewohl ich achte, unsere Sache werde nicht gar unverdammt bleiben. Da liegt auch nicht Macht an. Doch hat der Rietesel anhero geschrieben, er hoffe, man werde in Augsburg mit Frieden abscheiden in allen Gassen. Das gebe Gott und waere eine grosse Gnade. So beduerfen wir's alle wohl, weil der Tuerke so an uns will. Weiteres wirst Du wohl von Hornungen hoeren. Hiemit seid Gott alle befohlen. Sonnabends nach Matthaei, 1530. Martinus LutheR."[492] Zehn Jahre nachher, als der Reichstag und Konvent in Hagenau stattfand, schreibt Luther am 10. Juli 1540 von Eisenach seiner "lieben Hausfrauen, Frauen Kathrin Luderin zu Wittenberg" u.a.: "... Bittet mit Fleiss, wie ihr schuldig seid, fuer unsern Herrn Christum, d.i. fuer uns alle, die an ihn glauben, wider den Schwarm der Teufel, so jetzt zu Hagenau toben wider den Herrn und seinen Gesalbten (Ps. 2)." (S.o.S. 130 f.)[493]. So redete Luther auch in den letzten Jahren mit seiner Hausfrau ueber die politische Lage, namentlich die hinterlistige Politik des Herzogs Moriz. "Liebe Kaethe", erklaerte er da, "deine Landsleute haben mit meines gnaedigsten Herrn Raeten eine Hundskette gemacht und werden nicht eher nachlassen, sie haben ihn denn verraten."[494] Es ist naturgemaess und begreiflich, dass wir von Frau Katharinas Wesen, Wirken und Bedeutung so wenig direkte Zeugnisse besitzen. Denn sie selbst hat nicht gerade viel geschrieben und ihre Briefe sind fast alle verloren gegangen, waehrend sie selbst ihres Doktors Briefe sorgfaeltig aufbewahrt hat; ferner interessierten sich die Hausgenossen und Zeitgenossen selbstverstaendlich fast nur fuer den grossen Mann, der die Welt bewegt hatte. Seine Gestalt ueberstrahlte die Hausfrau voellig. Nur im Reflex von Luthers Briefen und Tischgespraechen, selten in Bemerkungen seiner Bewunderer, finden wir Zuege, die ihr Charakterbild darstellen. Dass aber demnach Frau Katharina neben dem Reformator eine selbstaendige Stellung und Geltung behauptete, beweist der Umstand, dass die Freunde und Luther selbst sie nicht nur respektvoll die "Domina" und Doktorin, mit lateinische
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