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aber in Dingen des Gewissens und der Schrift erkenne ich keinen andern Lehrer und Doktor an, als den heiligen Geist." Ein wenig darauf, nach einer heftigen Rede, kam sein Weib her und fragte, was denn mit so grosser Heftigkeit verhandelt werde. Er schloss mit den Worten zu Crodel: "Sage den Rechtsgelehrten, dass ich in dieser Sache nicht von meiner Frau geleitet werde; ich hebe es auf die Sache selbst und den Kern eines Gegenstandes ab ohne Ruecksicht auf eine Person." Crodel war dieses Gespraech so wichtig, dass er's woertlich seinem Freunde Ratzeberger schriftlich mitteilte, und es war auch bezeichnend genug: man musste Luther wenig kennen, wenn man solchem Klatsch Glauben schenken wollte[488]. Es kommt auch jetzt noch vor, dass Luther seiner Kaethe Briefe vorlas, auch in ihrer Gegenwart solche schrieb und dass sie ihm Auftraege dabei gab; auch ermunterte sie ihn, an die Freunde zu schreiben, wenn er saeumig darinnen war. Freilich zu Stunden stiller Erholung, wie in den ersten Jahren ihrer Ehe, werden die Gatten in der spaeteren Zeit des grossen Arbeitsdranges seltener mehr gekommen sein. Aber bei aller haeuslichen Sorge und Thaetigkeit in Garten und Feld ging Frau Kaethe doch nicht voellig in ihrer wirtschaftlichen Thaetigkeit auf. Sie war ihrem Manne in seinem Amt und Beruf, so viel das moeglich und noetig war, doch die Gehilfin seines Lebens. Nicht nur in dem Sinne, dass sie ihm die Sorgen abnahm fuer Familie und Vermoegen, sondern sie nimmt teil an seinem Wirken, an den zeitbewegenden Fragen[489]. "Lehrest Du also den Katechismum und den Glauben?" schreibt der Doktor von Eisleben an seine "sorgfaeltige" Hausfrau. Damit ist doch wohl ausgesprochen, dass Frau Kaethe--mindestens in Abwesenheit des Doktors--mit Kindern und Gesinde den Katechismus trieb, wie Luther mit diesem Lehrbuechlein allen christlichen Eltern zumutete[490]. Luther giebt aber auch seiner Hausfrau Auftraege wegen des Druckes seiner Schriften; ja sie hat mit darein zu reden und bestimmt ihn, was er drucken lassen solle oder nicht. Von Marburg aus schreibt er ueber das Religionsgespraech mit Zwingli, ueber das Abendmahl sogar mit lateinischen Schlagwoertern[491]. Fuer diese Anteilnahme an ihres Gatten Arbeiten, Sorgen, wie an den grossen Zeitfragen und Weltbegebenheiten, geben die Briefe vor allem Zeugnis, die er waehrend seiner Abwesenheit bei Gelegenheit von Reichstagen an sie schrieb. So die von Koburg (S. 109-113). Insbesondere der letzt
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