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wer nahm; sie sagte naemlich, man glaube, er bevorzuge seine schwaebischen Landsleute vor den Sachsen. Das konnte doch weder so ernst gemeint noch genommen werden, wenn er auch in einem Brief an Freund Jonas die [Griechisch: despoina] (Herrscherin) darueber verklagt[457]. Den Verkehr dieser Hausfreunde mit Frau Kaethe kennzeichnet ein Brief, den dieselben von Augsburg aus 1530 an die Doktorin geschrieben haben; es ist der Ton achtungsvoller Freundlichkeit mit einem Anflug von Lutherschem Humor; zugleich aber ein Beweis, wie geschaeftstuechtig Frau Kaethe war, dass Melanchthon sogar oekonomische Auftraege ihr gab, statt seiner eigenen Gattin, die er wohl auch fuer weniger schreibfertig halten musste, als die Lutherin. Der Brief lautet samt der Adresse so[458]: "Der ehrbaren tugendsamen Frau Katharina Lutherin Doktorin, meiner besonders guenstigen Freundin. Gottes Gnad' und alles Gute! Ehrbare, tugendsame Frau Doktorin! Ich fuege Euch zu wissen, dass wir nun, Gott gebe Gnad, bis gen Augsburg kommen sind und haben den Herrn Doctor zu Coburg gelassen, wie er ohn Zweifel Euch geschrieben hat. Ich hoff aber, in kurz bei ihm zu sein. Bitt Euch, Ihr wollet mir schreiben, wie es Euch geht und wie sich der Hauptmann Korns halber erzeiget hat. Womit ich Euch dienen kann, will ich mit allem Fleiss, wie ich mich schuldig erkenne, solches thun und ausrichten. Beide Kanzler[459] gruessen Euch und wuenschen altes Gute. Gott bewahre Euch! Datum Augsburg, Mittwoch nach Walpurgis. Philippus. Herzog Georg von Sachsen soll morgen kommen. Der Kaiser ist noch ferne, kommt aber. Liebe Gevatter! Auch ich wuensche Euch, Haenschen Luther und Magdalenchen und Muhme Lene viel selige Zeit. Pusset mir in meinem Namen meine liebsten Jungen. J. Jonas. Ich, Johann Agricola Eissleben, mein es auch gut, meine liebe Frau Doktorin." Wie hier im Brief, so massen sich an Kaethes Tisch die Freunde an der theologischen Tafelrunde im Redewettkampf um den Preis des kuerzesten Tischgebets. Da zeigt sich nun Luthers Sinnigkeit, Bugenhagens hausbackenes Behagen und Melanchthons zierliche Feinheit in den Spruechen Luthers: Dominus Jesus sit potus et esus (der Herr Jesu sei Speis' und Trank); Pommer: "Dit und dat, traeg und natt, gesegen uns Gad"; und Melanchthons: Benedictus benedicat (der Gesegnete segne)[460]. Ausser den beiden Frauen der Kollegen Jonas und Melanchthon wird Katharina wohl vorzueglich mit Frau Barbara Kranach verkehrt
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