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einen Wandel eines liberalischen, froehlichen und fertigen Gemuets". Er stellte sich von Anfang auf Frau Kaethes Seite. Er half ihr--nebst dem Kapellan Roehrer--das schoene Glas vor Luthers Geschenkwut retten. Er hielt sich gar viel im Kloster auf; ja er wohnte sogar in Luthers Anfechtungen dort[438]. Luthers Briefe gruessen gar oft in einem Atem: Dr. Pommer und meine Kaethe oder meine Kaethe und Dr. Pommer. Einmal schreibt er sogar im Hause und Namen Luthers einen Brief an Spalatin, worin "Dominus mea" ("meine Herr" Kaethe) gruesste. Einen Brief Luthers an Frau Kaethe sollte in ihrer Abwesenheit Pfarrherr D. Pommer erbrechen und lesen[439]. Umgekehrt hat Frau Kaethe auch allerlei an D. Pommer auszurichten, sogar allerlei Theologisches in lateinischen Wendungen von den Argumenten Zwinglis in Marburg und Kirchenpolitisches von Augsburg. "Sage D. Pommer", heisst es dann in Luthers Briefen an seine Frau[440]. Der behagliche Pommer ergoetzte die Freunde gar sehr mit seinen Spruechen, namentlich in breitem Platt; aber er lachte auch, wenn der "schwaebische" Pfaelzer Melanchthon sich im Plattdeutschen versuchen wollte. Im Dezember 1527 erwartet der Propst im Lutherhause die Niederkunft seiner Frau. Sie und Frau Katharina lagen fast zu gleicher Zeit in den Wochen: Frau Pommer mit einem Knaeblein, Frau Kaethe mit ihrem Toechterlein Elsbeth. Bald darauf starben ihr zwei Soehne[441]. 1528 wird zu Bugenhagens Reise nach Braunschweig von Luthers "Eva" im Kloster ein Abschiedsmahl gehalten; er wurde aber auch nach Hamburg "geliehen", dann nach Luebeck, Pommern und Daenemark, und erzaehlte dann daheim, nach der Landesart gefragt, zum Ergoetzen der "Tafelrunde", dort traenken die Leute "Oel" und aessen "Schmeer" (d.h. Bier und Butter). Bugenhagen war also viel weg von Wittenberg, zur grossen Sorge Luthers, der seine Arbeitslast als Stadtpfarrer und Professor noch dazu uebernehmen musste. So hatte auch Frau Kaethe gar oft nach dem "Pommerischen Rom" mit seinen kleinen Weltbuergern in der Superintendur am Kirchenplatz zu sehen[442]. Justus _Jonas_, "der Rechte Licentiat und Erfurter Kanonikus" nachher (1521) Professor, D. der Theologie und Propst des Allerheiligenstiftes, nahm im Lutherhause eine aehnliche Stellung ein, wie Bugenhagen. Nur hatte er in seinem Wesen nicht die stoische, gesunde Ruhe des D. Pommer. Er war vielmehr kraenklich und etwas erregt, ein lebhafter Sprecher, "unser Demosthenes", der lieber redete als schrieb; denn er
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