t einmal zur Hochzeit Spalatins, weil er eben die Flucht der 13
Nonnen aus Freiberg veranstaltet hatte. Um so haeufiger aber sandten sich
die Freunde Briefe und Boten und teilten sich die haeuslichen
Vorkommnisse mit und Frau Kaethe draengt dabei ihren Mann zum Schreiben.
"Meine Rippe" oder "mein Herr Kaethe" senden an Spalatin und "seine
Rippe" oder "Kette" (sie hiess auch Katharina), seine "Hindin" und ihre
Kleinen Gruesse und Glueckwuensche, wuenscht ihm auch ein kleines
"Spalatinlein, das ihn lehre, was sie sich ruehmt von ihrem Haenslein
gelernt zu haben, naemlich die Frucht und Freude des Ehestandes, deren
der Papst mit seiner Welt nicht wert ist"[429]. Den in Schmalkalden
schwer erkrankten Luther liess Frau Kaethe ins Altenburger Pfarrhaus
bringen und bleibt dort mehrere Tage. Voller Dankbarkeit und Anerkennung
ist sie fuer die "freundliche Liebenswuerdigkeit und liebenswuerdige
Freundlichkeit", die sie mit ihrem Gatten im Hause des feinen Mannes
erfahren. Sie ist ungluecklich, dass sie in der Aufregung den Toechtern
Spalatins nichts mitgebracht und sendet ihnen schoen gebundene Buechlein,
ihr gewoehnliches Geschenk[430]. Nochmals nimmt sie die Liebenswuerdigkeit
des Altenburger Pfarrherrn in Anspruch, als sie ihre Bauten in Zulsdorf
ausfuehrt. Weil Spalatin gerade um diese Zeit nach Wittenberg kam, so
giebt sie ihm allerlei Auftraege mit, da Zulsdorf von Wittenberg so weit
weg und naeher bei Altenburg lag und sie wegen der bestehenden
Winterszeit nicht dahin kommen konnte. Da soll er, der ehemalige
Hofmann, bei dem Schoeffer dafuer sorgen, dass sie Eichenstaemme und dicke
Pruegel fuer Bauten bekomme in ihrem neuen Reich. Da empfiehlt sie ihre
Fuhrleute und Handwerker der Fuersorge Spalatins. Und dieser interessiert
sich fuer ihre Zulsdorfer Unternehmungen so sehr, dass ihm Luther
ausfuehrlich ueber all die Missgeschicke schreiben muss, welche seine Frau
mit den saechsischen "Harpyen" hat, welche ihr Bauholz wegstibitzen.
Dafuer schickt die arzneikundige Doktorin dem Herrn Oberpfarrer auch eine
Wurzel gegen den Stein, die sich bei Luther recht wirksam gezeigt
hatten.[431]
Ein Freund der Familie Luther war auch ihr Gevatter _Hans von
Taubenheim_. An ihn wendet Kaethe sich vertraulich mit wirtschaftlichen
Anliegen. Aber sie nimmt auch Teil an seinem Schicksal, als er 1539,
scheint's, in Ungnade fiel. Luther muss ihm schreiben: "Meine Kaethe laesst
Euch herzlich gruessen und weinet bitterlich ueber Euren Unfall und
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