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36 seine Stelle kuendigte und in Wittenberg nicht gleich eine bequeme Wohnung fand, so oeffnete sich ihm das Klosterhaus und Agrikola zog ein mit Weib und Kind. Als dann Luther zu Anfang 1537 nach Schmalkalden zog, vertraute er Agrikola nicht nur "Lehre, Predigtstuhl und Kirche an", sondern auch "Weib, Kind, Haus und Heimlichkeit"[405]. Als aber Agrikola ein "Antinomist" (Bestreiter der Giltigkeit des Gesetzes fuer die Christen) wurde, da entbrannte Luthers Zorn wider ihn und er entzog ihm die vorher gewaehrte Erlaubnis, in Wittenberg Vorlesungen zu halten. Agrikolas Frau, zu welcher Luther ganz vaeterlich stand, so dass er sie mit Du anredet, that zwar vor dem Doktor einen Fussfall und dieser nahm ihren Mann wieder zu Gnaden an (1538); aber Agrikola entzog sich dem Einfluss Luthers, ging nach Berlin und die Freundschaft mit dem "Meister Grickel" hoerte natuerlich auch fuer Frau Kaethe auf, ohne wieder angeknuepft zu werden. Als spaeter einmal (1545) Agrikola mit Weib und Tochter nach Wittenberg kam, durften bloss die beiden Frauen ins Klosterhaus kommen; aber das Toechterlein fanden die Lutherischen eitel und vorlaut wie ihren Vater[406]. Mit dem Pfarrer Jakob _Probst_ in Bremen, einem frueheren Klostergenossen Luthers, auch einem Gevatter, stand ebenso die Lutherische Familie in frueher Verbindung. Familiennachrichten werden ausgiebig mitgeteilt; Kaethe und auch das kleine Patchen Margaretel senden regelmaessig Gruesse an den fernen Gevatter und danken fuer Patengulden und andere Geschenke. Ihm empfehlen die Eltern ihre Juengste zur Versorgung, da Probst sie sich zum Patchen auserlesen. Und "Herr Kaethe" befiehlt ihrem Gatten, noch scherzend anzufragen, ob denn die Nordsee ausgetrocknet sei, seitdem das Evangelium die Erlaubnis zum Fleischessen gebracht habe? Denn niemals habe es in Wittenberg weniger Seefische gegeben, so dass man schon durch die Hungersnot zum Fleischessen gezwungen werde, wo nicht etwa die Fische und das Meer sich vor des Papstes Zorn aengstigten, nachdem man ihn zu Lande verachte. Am 14. Juni 1542 kam Probst, jetzt ein alter Mann, nach Wittenberg, um seinen Vater D. Martinus noch einmal zu sehen. Das war ein gar unerwarteter lieber Besuch und Frau Kaethe wird ihm den Aufenthalt recht angenehm gemacht und das Margaretlein den Paten froehlich begruesst und ihm mit ihrer huebschen Stimme etwas vorgesungen haben[407]. Weniger im Verkehr war man mit dem frueheren Prior des Schwarzen Klosters Eberhar
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