th von Zwickau
laesst ein Exemplar seiner Postille fuer die Doktorin binden und schenken
und sendet ein Glas, das "fein ganz" ankommt. Endlich war noch eine
liebenswuerdige Adelsfamilie Joerger von Tollet im Oesterreichischen, eine
Mutter mit mehreren Soehnen, welcher Luther einen evangelischen
Hauskaplan besorgt hatte (1525) und allerlei seelsorgerliche Ratschlaege
gab, die sich nun dankbar erwies in zahlreichen und teuren Geschenken:
"ungarische Gulden", "Kuetten-Latwerg" und andere "treue und teure
Gaben"; auch ein Stipendium sandte sie von 500 Goldgulden fuer arme
Gesellen, die in der heiligen Schrift studieren. Spaeter studierte auch
ein Enkel der Joergerin in Wittenberg. Mit dieser "ehrenreichen, edlen
Frauen Dorothea Joergerin, als besonders guten Freundin", wurden gar
zahlreiche und freundliche Briefe gewechselt, worin auch Luthers
"Hausehre Frau Kaethe" oft zum Grusse kommt[401].
Mit dem evangelischen Bischof von Naumburg, Nikolaus _v. Amsdorf_,
wechselte Frau Kaethe ehrerbietige Gruesse, namentlich seitdem sie durch
den Besitz von Zulsdorf die Nachbarin des gnaedigen Herrn Bischofs
geworden (1542); sogar mit einem Besuch "droht" sie auf "kuenftigen
Sommer". Sonst hatte man freilich mit dem ehelosen und hochgestellten
Mann weniger intime Beziehungen. Doch besorgte er auch einmal fuer 7 fl.
Butter und Stockfisch ins Lutherhaus[402].
Mit dem kleinen M. Joh. _Agrikola_, dem Pfarrer von _Eisleben_ und
seiner Else, stand die Luthersche Familie gleich von Anfang an in
lebhaftem Verkehr. "Sie konnte ihn auch sehr wohl leiden." Er hatte
schon 1523 zu dem Kreise der jungen Nuernberger gehoert, welche ueber die
Verlobung Baumgartens mit Kaethe sich aussprachen und steht auch jetzt
noch in regem Briefwechsel mit Wittenberg[403]. Da giebt's Gruesse an Weib
und Kinder, hinueber und herueber; auch ein Pelzrock wird dorther besorgt,
der Frau Kaethe nur zu teuer ausfaellt, und Elsbeeren oder kleine
Mispelchen werden bestellt, nach denen Frau Kaethe eben Gelueste bekommt.
1529 wird Agrikola nach Wittenberg geladen. 1530 sendet er vom
Augsburger Reichstag ueber Koburg einen scherzhaften Brief zur Besorgung
an Frau Kaethe, ueber den ihm Luther schreibt: "Ich errate leicht, was sie
Dir antworten wird. Wenn sie den Brief gelesen hat, wird sie lachen und
sagen: Ei, wie ist M. Eisleben doch ein Grundschalk!"[404] Luther nahm
sich Agrikolas an, als es dem beweglichen und ehrgeizigen Mann nicht
mehr in Eisleben gefiel. Und als er 15
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