verschreibt ums Jahr 1482 Hans von Bore seiner Ehefrau
Katharina als Leibgeding das Dorf Sale; ebenso 1505 Jan von Bore alle
seine Gueter zu Lippendorf seiner Hausfrau Margarete (E. Wezel, Wiss.
Beil. der Leipz. Z. 1883, Nr. 71, S. 422 f.). Solche Verschreibungen
wurden nicht etwa (wie G. v. Hirschfeld meint) auf dem Todbette, sondern
gerade am Vermaehlungstag gemacht (wie auch die in beiden Urkunden
vorkommende Formel beweist: "nach ihres ehelichen Mannes Tode, ob sie
den erlebet, u. nicht eher"). Es waere nun sehr erklaerlich, dass Katharina
wegen und bei der Schliessung der zweiten Ehe ihres Vaters ins Kloster
gebracht wurde. 2. Wegen dem eine halbe Stunde davon gelegenen "Guetlein"
Zulsdorf hat Katharinas Bruder Hans sich aus Preussen hier einfinden und
"lange heraussen aufhalten, auch muessen selbes beziehen u. sich
verehelichen, bis er's an sich bracht" und hat das "aus Not, (um) sein
u. seiner Brueder Guetlein zu bekraeftigen, muessen thun u. fuer sein
Kindlein das Guetlein u. armes Erbdaechlein beschicken". (Br. V, 106, f.)
3. Als Bruder Hans Zulsdorf nicht mehr halten konnte (1540), so kaufte
es seine Schwester, obwohl es wenig eintraeglich und zwei Tagereisen weit
von Wittenberg entfernt lag, und hat sich mit Vorliebe hier aufgehalten.
(S.S. 84 f.)
Allerdings gehoerte wenigstens seit 1504 Zulsdorf zu Kieritzsch und nicht
zu Lippendorf und wurde 1515 von Denen zu Kieritzsch an einen Jan von
Lenau verkauft (Br. VI, 705; Lpz. Z. 1883 Nr. 70 S. 413); aber um 1525
heiratete eine Marie von Bora zu Zulsdorf einen Siegm. Wolf von Niemeck
zu Wittenberg (Schumann, Lexikon von Sachsen XIII, S. 671), und nach
Katharinas Tod (1553) brachte ein Christoph von Niemeck, also wohl ein
Sohn des vorigen, das Gut Zulsdorf wieder an sich. (Lexikon von Sachsen
XIII, S. 671; vgl. Seidemann, Grundbes. S. 529; ueber die Niemeck vgl.
Wittenb. Urbar V.H., Schmalbecker Hufen). _Also scheint Zulsdorf in der
That ein "Erbdaechlein" Derer von Bora gewesen zu sein._ (Die
Wittenberger Familie Zulsdorfer, die Stifter der "Zulsdorfer Kapelle",
stammt aus Zulsdorf bei Lochau. Vgl. Wittenb. Urbar III, 296 c. XI; 299
c. XII.)
Im Amte Weissenfels, wozu Lippendorf und Zulsdorf gehoerten, gab es um
1510 noch Bora; da wurde ein Siegmund von Bora in einer Streitsache vor
Amt geladen (Staatsarchiv zu Dresden), und zwar, wie es scheint, der
Bruder einer verehelichten "Haugwitz".
Gegen die Abstammung Katharinas von Hans oder Jan zu Lippendorf kann ma
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