eshalb sie auch zu Pfingsten 1523 aus Nimbschen
austreten und zu ihrer Familie heimkehren konnte. Dagegen die drei
Linien Haugwitz waren herzogliche Vasallen (A. Fr. _Glasey_, Kern der
hohen kur- und fuerstl. H. zu Sachsen, 4. Aufl. Nuernberg 1753, S. 795.
Hirschfeld 127).--Doch war unter den kursaechsischen Visitatoren von
Thueringen auch ein Erasmus von Haugwitz (Seckendorf II S. 101). Der
Bruder der Nimbscher Abtissin Margarethe von Haubitz, Asmus, war 1526-35
Vorsteher des evangelisch gewordenen Klosters Nimbschen (Grossmann,
Visitationsakten der Dioeces Grimma L. 1873, S. 78). Oder sind beide
(Asmus = Erasmus) dieselbe Person?
2. Ferner spricht gegen Lippendorf, dass Jan von Bora 1505 alle seine
Gueter zu Lippendorf seiner Hausfrauen zu einem Leibgeding
bekennt.--Lippendorf als damaliger Sitz dieser Linie waere doch
naturgemaess nicht als Leibgeding an die Ehefrau, sondern als Erblehen an
die Kinder uebergegangen (dieser Grund bestimmt G. v. Hirschfeld S. 110
f., gegen Lippendorf als Geburtsort Katharinas zu stimmen, und ihm folgt
jetzt 1897 aus demselben Grunde auch Wezel, nachdem er 1883 Leipz. 8.
Wiss. Beil. 71 dafuer gewesen war). Indes war auch Sale ein "Sitz" und
wurde dennoch von Hans von Bora zu Lippendorf an seine Ehefrau Katharina
verleibgedingt. Es kann ja ganz gut ausser Lippendorf noch ein weiterer
"Sitz" fuer den Aeltesten vorhanden gewesen sein. Aeltere Maenner pflegen
in zweiter Ehe die Frauen zu Ungunsten der Kinder zu bevorzugen. Dies
ist doppelt begreiflich in diesem Falle, wo aus erster Ehe, wie es
scheint, nur ein Maedchen, Katharina, vorhanden war, hoechstens noch ein
Bruder, der mit einem geringen Guetchen abgefunden wurde (s.u. zu S. 4).
Schon Seidemann meint, L. scheine K.s Geburtsort zu sein (Br. VI, 647)
und neuerdings (1899) hat ein aus Medewitzsch gebuertiger Lehrer Dr.
Krebs in Lippendorf am Hofgut als der Geburtsstaette Katharinas eine
Tafel anbringen lassen.
Lippendorf gehoerte zum Amte Weissenfels und dieses mit seinen
Zugehoerungen nach dem Teilungsvertrag 1485 zum Herzogtum Sachsen (A. Fr.
_Glasen_, Kern der Gesch. der hohen kur- u. fuerstl. H. zu Sachsen. 4.
Aufl. Nuernberg, 1753, S. 792.)
[2] Vielleicht wirkte auch die staerkere Mischung mit slavischem Blut bei
den Meissnern auf diese Missachtung.
[3] Katharinas Leichenprogramm C.R. VII. 1155. Nata ex nobili familia
equestris ardinis in Misnia.
[4] Br. V. 792.
[5] 1733 bei _M.D. Richter_, Geneal Lutherorum, S. 750
|