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". So musste z.B. 1533 die Frau Doktorin ihren Mann draengen, an die Stadtraete von Rothenburg an der Tauber zu schreiben, dass sie sich eines ihrer Stadtkinder annaehmen, eines Georg Schnell, der "arm war und nichts hatte" als einen guten Kopf und ein frommes Gemuet, und taeglicher Haus- und Tischgenoss im Schwarzen Kloster war[380]. Einen andern kleinen Knaben, der ihnen 1541 vom reichen England durch einen Nuernberger Geistlichen aufgehalst war, musste man nach Nuernberg ins Findlingshaus (Waisenhaus) abschieben. Luther musste sich auf Kaethes Vorstellungen an den "ehrbaren und fuersichtigen" Ratsherrn Hieron. Baumgaertner wenden, ihrer beiden "lieben Herrn und guten Freund". "Auf gut Vertrauen, so ich zu Euch habe, schicke ich hie einen Knaben, der mir aus England ist schalkhaft aufgelogen. Nu ihr aber wisset, was fuer eine Bettelstadt unsre Stadt ist, dazu der Bube noch wohl bedarf einer Magd, die sein warte mit Waschen und Lausen usw., mein Zins (Einkommen) aber nicht vermoege, ist meine ganz freundliche Bitte, wollet bei den Herren in Nuernberg guter Fugge sein, dass er ins Fuendli-Haus moechte versetzt werden. Wir sind sonst ohnedas, und ich sonderlich, hier gar hoch genug beschwert und ueber Vermoegen beladen. Gott behuete mich, dass ich nicht mehr so betrogen werde."[381] Aber auch die andern nicht gerade armen Kostgaenger liessen es an puenktlicher Bezahlung fehlen und empfanden es als Haerte von Kaethe der Hausfrau, wenn sie "auf richtige Bezahlung drang", waehrend sie von Luther her anders gewohnt und verwoehnt waren[382]. Gelegenheit, die jungen Leute nicht nur zu bekoestigen, sondern auch in Krankheit zu pflegen, hatte natuerlich Frau Kaethe auch genug. Ein junger Adeliger, Sohn eines der vielen Lutherischen Gevattersleute, war 1534 im Haus und hielt sich fein. Er machte die Masern durch und wurde von Kaethe "fleissig gewartet" nach Dr. Augustins (Schurff) Rat, des Hausarztes und Nachbarn. Er wurde gesund. Aber manche diese Krankheiten fuehrten auch zum Tode und das musste den Pflegeeltern, insbesondere der Frau Kaethe zu schwerer Sorge werden[383]. Wie Frau Kaethe bei den Mahlzeiten die leibliche Kost bereitete, so gab der gespraechige, unterhaltsame Doktor die geistige Kost, die "Tischwuerze". Luther war von Natur "ein gar froehlicher Gesell", ja voll uebersprudelndem Humor, wenn er sich wohl fuehlte, aber auch, wenn er Uebles erfahren hatte: Aerger und Verdruss, dem zum Trotz. In seiner Beichte
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