Kaethe an, und wurde spaeter als
Pfarrer im nahen Zahna und dann in Koethen ein tuechtiger
Bienenvater[365].
Seit 1527 war im Schwarzen Kloster als Hausgenosse der gesetzte, ernste
30jaehrige _Hieronymus Weller_ aus Freiberg. Als Luther auf der Koburg
sass, war er der Hauslehrer des jungen Hans. Sein Bruder Peter, ein
junger Magister und juristischer Student, welcher ebenfalls spaeter
unterrichtete, zog 1530 auch in das Kloster; beide als maennliche
"Schirmer" der von Luther und seinem Famulus Veit Dietrich verwaisten
Familie. Die Brueder waren sehr musikalisch; ein dritter, namens
Matthias, sogar in seiner Vaterstadt am Dom Organist und Tonsetzer.
Peter und Hieronymus erfreuten also die Familie durch ihren huebschen
Gesang. Aber es war gut, dass der heitere Bruder Peter noch ins Kloster
kam, denn der hochbegabte Hieronymus war--wie Matthias--zur Schwermut
geneigt. Und die vielbesorgte Hausfrau wird zugeredet haben, dass der
Truebsinnige lieber eine Stelle in Dresden annehmen solle; aber er blieb
bis 1535 und war so acht Jahre in ihrem Haus. Daher kam es, dass auch die
beiden andern Weller gar oft als Gaeste im Kloster weilten. So waren am
24. September 1533 die zwei oder gar drei Weller da und sangen mit
Luther. Ebenso 1534. Im folgenden Jahr wurde Hieronymus Doktor der
Theologie und den Doktorschmaus fuer acht Tische musste Frau Kaethe
ausrichten Mit dem Juristen Peter biss sich Luther weidlich herum[366].
Um diese Zeit gehoerte auch ein adeliger Boehme, _Hennick_, ein Waldenser,
zu den Tischgenossen, der spaeter mit Peter Weller zum heiligen Lande
zog, wo beide gestorben und begraben sind[367].
Als fremdlaendischer Haus- und Tischgenosse lebte im Lutherhause auch der
"schwarze Engeleser" Dr. theol. Antonius (Robert _Barns_), dem Luther im
Scherz seine Kaethe zum deutschen Sprachmeister geben wollte und der auch
Gast bei den haeufigen Hochzeiten im Schwarzen Kloster war. Er war 1529
seines Glaubens wegen aus der Heimat geflohen, dann von Heinrich VIII.
als Unterhaendler seiner neuen Ehe und "Religion" gebraucht, aber dann
doch bei seiner Rueckkehr mit zwei Gefaehrten "von Koenig Heinz wegen
seines evangelischen Glaubens auf das Schmidfeld hinausgefuehrt und
verbrannt worden". Von dem Maertyrertum "unseres guten Tischgesellen und
Hausgenossen" gab Luther dann eine Schrift heraus[368].
Kaethes Tischgenosse war ferner der Ungar Matthias v. Vai, ein mutiger
Mann, dem es daheim besser erging als Robert Barns. Denn
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