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er mit diesem Wagen eilends herkomme, um bald wieder zurueckzukehren, wenn Lenchen im Herrn entschlafen oder wieder gesund worden sein wird. Gott befohlen. Ihr muesst ihm sagen, es warte seiner ein heimlicher Auftrag. Sonst steht alles wohl. 6. September 1542."[348] Hans kam zurueck und auch rechtzeitig daheim an. Denn das arme Maedchen musste noch vierzehn Tage leiden und mit dem Tode ringen: offenbar hatte dies Wiedersehen des Bruders ihre Lebensgeister nochmals aufflammen lassen. Es waren gar traurige Wochen in dem Lutherhaus. Das fromme Maegdlein zwar wollte gerne sterben: beim irdischen Vater bleiben oder zum himmlischen heimkehren. "Ja, herzer Vater", sagte es, "wie Gott will!" Aber den Eltern kam der Abschied ihres Lieblings sehr hart an, namentlich Luther, der hatte sie sehr lieb, denn die Vaeter haengen mehr an den Toechtern, waehrend Frau Kaethe zu ihrem Hans groessere Zuneigung fuehlte. In der Nacht vor Lenchens Tode hatte die Mutter einen wundersamen Traum: Es deuchte sie, zwei geschmueckte, schoene junge Gesellen kaemen und wollten ihr Lenchen zur Hochzeit fuehren. Am Morgen kam Melanchthon herueber ins Kloster und fragte, was Lenchen machte. Da erzaehlte Frau Kaethe ihren Traum. Magister Philipp, der bei andern im Geruch der Wahrsagung und Traumdeuterei stand und sich selbst viel darauf zu gut that, machte ein erschrockenes Gesicht. Und als er zu anderen Leuten kam, deutete er den Traum: "Die jungen Gesellen sind die lieben Engel, die werden kommen und diese Jungfrau in das Himmelreich zur rechten Hochzeit heimfuehren." Melanchthon hatte diesmal recht prophezeit. Am 26. September um die neunte Stunde ging es zu Ende. Der Vater hielt das Kind in seinen Armen, die Mutter stand dabei. Der Doktor weinte, betete und troestete abwechselnd das Kind, sich selbst und die Umstehenden: Frau Kaethe, Melanchthon und D. Roehrer. Die Mutter war tief ergriffen; als es zu Ende war, weinte sie ihren Jammer laut hinaus, so dass Luther sie beruhigen musste: "Liebe Kaethe, bedenke doch, wo sie hinkommt: sie kommt wohl." Die traurigen Ereignisse gingen ihren Gang. Der Sarg kam; aber als das Maegdlein hineingelegt werden sollte, hatte es der Tod gestreckt und ihr Bettlein war ihr zu klein geworden. Die Leute kamen und bezeugten den Eltern nach dem gemeinen Brauch ihr Beileid: "es waere ihnen ihre Betruebnis leid". Der Schuelerchor sang das Lied: "Herr, gedenk nicht unsrer vorigen alten Missethat." Sie ward hinausgetragen
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