Gott befohlen, Amen. Und lass die Kinder
beten. Es ist allhier solche Hitze und Duerre, dass unsaeglich und
unertraeglich ist bei Tag und Nacht. Komm, lieber juengster Tag, Amen.
Freitags nach Margareten, 1540. Der Bischof von Magdeburg laesst Dich
freundlich gruessen.
Dein Liebchen
Martin Luther."
Und endlich als es wieder auf die Heimreise ging, kuendigt Luther Kaethe
die Rueckkehr an und bestellt einen Willkommtrunk.
"Der reichen Frauen zu Zulsdorf, Frauen Doktorin Katherin Lutherin, zu
Wittenberg leiblich wohnhaftig und zu Zulsdorf geistlich wandelnd,
meinem Liebchen zu handen.--Abwesend dem Doktor Pomeran, Pfarrherr, zu
brechen und zu lesen.
... (Ew. Gnaden) ... wollen schaffen, dass wir einen guten Trunk bei Euch
finden. Denn, ob Gott will, morgen Dienstag wollen wir auf sein gegen
Wittenberg zu. Es ist mit dem Reichstage zu Hagenow ein Dreck, ist Muehe
und Arbeit verloren und Unkost vergeblich. Doch, wo wir nichts mehr aus
gerichtet, so haben wir doch Magister Philippus wieder aus der Hoelle
geholet und wieder aus dem Grabe froehlich heimbringen wollen, ob Gott
will und mit seiner Gnaden, Amen.
Es ist der Teufel hieraussen selber mit neuen boesen Teufeln besessen,
brennt und thut Schaden, das schrecklich ist. Meinem gnaedigsten Herrn
ist im Thueringer Wald mehr denn tausend Acker Holz abgebrannt und
brennet noch. Dazu kommt heute Zeitung, dass der Wald bei Werda auch
angegangen sei und viel Orten mehr; hilft kein Loeschen. Das will teuer
Holz machen. Betet und lasset beten wider den leidigen Satan, der uns
sucht nicht allein an Seele und Leib, sondern auch an Gut und Ehre aufs
allerheftigste. Christus, unser Herr, wolle vom Himmel kommen und auch
ein Feuerlein dem Teufel und seinen Gesellen aufblasen, dass er nicht
loeschen koennte, Amen.
Ich bin nicht gewiss gewesen, ob Dich diese Briefe zu Wittenberg oder zu
Zulsdorf wuerden finden; sonst wollt' ich geschrieben haben von mehr
Dingen. Hiemit Gott befohlen, Amen. Gruesse unsere Kinder, Kostgaenger und
alle. Montags nach Jacobi (26. Juli) 1540.
Dein Liebchen
M. Luther, D.[341]
Um diese Zeit begann eine neue Sorge fuer Kaethe. Ihrem Bruder Hans wollte
es auf Zulsdorf gar nicht gluecken. Daher kaufte sie ihm Zulsdorf ab.
Aber sie musste auch ihres Mannes vielfache Beziehungen zu fuerstlichen
Hoefen angehen, um ihm wieder einen Hofdienst zu verschaffen, sei's in
Preussen, sei's in Sachsen. Luther konnte das mit gutem Gewissen, denn
Hans von
|