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e Ursach, ich bin nicht ueber drei Tag hier gesund, und ist bis auf diese Nacht vom ersten Sonntag an kein Troepflein Wasser von mir gelassen, hab' nie geruhet noch geschlafen, kein Trinken noch Essen behalten moegen. Summa, ich bin tot gewesen, und hab' Dich mit den Kindlein Gott befohlen und meinem guten Herrn, als wuerde ich euch nimmermehr sehen; hat mich euer sehr erbarmet, aber ich hatte mich dem Grabe beschieden. Nun hat man so hart gebeten fuer mich zu Gott, dass vieler Leute Thraenen vermocht haben, dass mir Gott diese Nacht geholfen hat und mich duenkt, ich sei wieder von neuem geboren. Darum danke Gott, und lass die lieben Kindlein mit Muhme Lenen dem rechten Vater danken; denn ihr haettet diesen Vater gewisslich verloren. Der fromme Fuerst hat lassen laufen, reiten, holen und mit altem Vermoegen sein Hoechstes versucht, ob mir moecht' geholfen werden; aber es hat nicht wollen sein. Deine Kunst hilft nicht mit dem Mist[322]. Gott hat Wunder an mir gethan diese Nacht und thut's noch durch frommer Leute Fuerbitte. Solches schreib' ich Dir darum, denn ich halte, dass mein gnaedigster Herr habe befohlen dem Landvogt, Dich mir entgegen zu schicken, da ich ja unterwegen stuerbe, dass Du zuvor mit mir reden oder mich sehen moechtest; welches nun nicht not ist und magst wohl daheim bleiben, weil mir Gott so reichlich geholfen hat, dass ich mich versehe, froehlich zu Dir zu kommen. Heute liegen wir zu Gotha. Ich habe sonst viermal geschrieben, wundert mich, dass nichts zu euch kommen ist. Dienstags nach Reminiscere. 1537. Martinus Luther." Wie mag das arme Weib erschrocken sein ueber diese unglueckliche Kunde! und wie haette sie erst gebangt, wenn sie gewusst haette, dass am folgenden Tag der toedliche Anfall sich wiederholte, bis wieder sechs Steine von ihm gingen. Kaethe fuhr nun ihrem Manne entgegen nach Altenburg, wo Freund Spalatin als Pfarrer lebte. Bei diesem bereitete sie nun eine Herberge, bis Jonas und die Muhme Lenchen mit dem Kranken von Weimar her ankamen. Im gastlichen Altenburger Pfarrhaus pflegte Kaethe den Erschoepften einige Tage und fuhr dann mit ihm Mitte Maerz langsam an Kloster Nimbschen vorbei, mit einem Aufenthalt in Grimma nach Wittenberg heim, wo sie am 14. Maerz ankamen[323]. Langsam nur erholte sich Luther; an allen Knochen wie zerschlagen, konnte er sich kaum auf den Beinen halten, so erschoepft war er. Er lernte wieder essen und trinken: die Ruhe und Kaethes sorgliche Pflege
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