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Mansfeld und Eisleben eingeladen wurden. Luthers Lieblingsbruder Jakob kam herueber und sogar zwei Vatersbrueder. Der Schulmeister mit den Saengern wurde bestellt, und waehrend Frau Kaethe buk, briet und kochte, kostete der Doktor die Weine im Keller. Er meinte: "Man soll den Gaesten einen guten Trunk geben, dass sie froehlich werden: denn wie die Schrift sagt, das Brot staerkt des Menschen Herz, der Wein aber macht ihn froehlich." Es sollte ueberhaupt in christlicher Froehlichkeit bei Hochzeit zugehen, nach dem Grundsatz: "Bei der Hochzeit soll man die Braut schmuecken, soll essen, trinken, schoen tanzen und sich darueber kein Gewissen machen, denn der Glaube und die Liebe laesst sich nicht austanzen noch aussitzen, so du zuechtig und maessig darinnen bist." Beim Hochzeitsschmaus selbst sorgte Luther fuer froehliche Unterhaltung und allerlei Raetselaufgaben. So fragte er den "schwarzen Englaender" (wahrscheinlich Robert Barns, der seit 1533 in Wittenberg studierte und zur Hochzeit geladen war): "Wie wollt Ihr Wein in einen Keller legen nicht eingeschroten und nicht eingefuellt?" Der Englaender wusste es nicht; Luther aber sagte: "Man bringt Most hinein, so wird schon Wein daraus; das ist eine natuerliche Magie und Kunststueck." Weiter fragte er, welches die breiteten Wasser zu Lande waeren? Antwort: "Der Schnee, Regen und Tau"[318]. Dem neuen Ehepaare legte aber Luther einen seinen Spruch der Alten ans Herz; der Braut: "Liebe Tochter, halte Dich also gegen Deinen Mann, dass er froehlich wird, wie er auf dem Heimwege die Spitze des Hauses sieht." Und dem Braeutigam: "Es soll der Mann leben mit seinem Weibe, dass sie ihn nicht gerne siehet wegziehen und froehlich wird, so er heimkommt"[319]. Diesen froehlichen Tagen sind schwere Jahre vorausgegangen und gefolgt. Schon 1535 war die Pest wieder in Wittenberg eingekehrt. Obwohl der Kurfuerst Luther dringend mahnte, der Gefahr aus dem Wege zu gehen, meinte er doch, es sei nichts Rechtes an der Sache, er glaubte nicht daran und spottete darueber in seinem Brief an den Kurfuersten: sein "gewisser Wetterhahn", der Landvoigt Hans Metzsch, haette sonst mit seiner Spuernase schon die Pestilenz gespuert. Luther meinte, die Studenten hoerten das Pestgeschrei gern, sie kriegten die Beule auf dem Schulsack, die Kolik in den Buechern, den Grind an den Federn, die Gicht am Papier; vielen sei die Tinte schimmlich geworden, oder sie haetten die Mutterbriefe gefressen und das Heimweh
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