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schlimmer gemacht." Aber von Martin (seines Bruders Sohn) erzaehlte Luther: "Derselbe hat mich einmal also erzuernt und getoetet, dass ich ganz von meines Leibes Kraeften gekommen bin." Als Fabian von Bora mit Hans Luther 1542 nach Torgau kam, liess er sich auf der Reise dahin verleiten, dem kleinen Paul Luther ein Messer zu nehmen und dem Schulmeister Crodel vorzuluegen, der Oheim habe es ihm gegeben, waehrend er vorher dergleichen nie gethan. Darueber erzuernte Luther maechtig und diktierte dem armen Suender drei Tage hintereinander Streiche[308]. Begreiflicherweise vertuschte auch die Mutter und Hausfrau gar manches, was bei den Kindern und dem Gesinde in dem grossen Haushalt vorfiel, vor dem heftigen Mann, so dass er in hellem Zorn aufflammen konnte: "Wenn sie suendigen und allerlei Bueberei treiben, so erfahre ich's nicht; man zeigt mir's nicht an, sondern haelt's heimlich vor mir"[309]. Es war aber freilich nicht allein die Furcht vor des Doktors Zorn, sondern doch auch die Ruecksicht auf den vielbeschaeftigten und viel geaergerten Mann, was die Gattin bewegen musste, ihn mit den haeuslichen Widerwaertigkeiten moeglichst zu verschonen. Er sollte vor allem an den Kindern sich erfreuen. Denn diese Freude an den Kindern war Luther freilich die groesste und schoenste und er war einigermassen eifersuechtig auf "Muhme Lene", welche sie ihm "vorwegnahm", da die Kinder so an ihr hingen und so viel um sie waren[310]. Luther wollte seine Kinder nicht so hart erzogen haben, wie es ihm ergangen war. Aber fuer Bosheit und Schalkheit und Schaden sollten sie gestraft werden und es ihnen nicht nachgesehen werden. Das war gewiss auch Frau Kaethes Meinung und jedenfalls war sie mit ihres Mannes Anschauung einverstanden: eines Geistlichen Kinder muessten ganz besonders wohlgezogen sein, auf dass andere Leute davon erbaut und ein gut Exempel naehmen; ungezogene Pfarrkinder gaeben andern "ein Aergernis und Privilegium zu suendigen". Dasselbe galt auch vom Gesinde. Denn, sagt Luther, "der Teufel hat ein scharpf Aug auf mich, damit er meine Lehre verdaechtig mache oder gar einen Schandfleck anhaenge." Daher war es ein aufregendes Ereignis, als ein Maedchen in Luthers Hause sich uebel auffuehrte[311]. Nach Muhme Lene's Abscheiden naemlich (1537) nahm das Luthersche Ehepaar eine gefaehrliche Person ins Haus. Sie kam zu Luther, nannte sich Rosine von Truchses und gab vor, eine arme Nonne aus hohem Geschlecht zu sein. Da Luther aber sc
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