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Sache ein Ende habe und man nur wartet, was der Kaiser schliessen und
urteilen wird. Man haelt's dafuer, dass es werde alles aufgehoben auf ein
kuenftig Konzilium; denn der Bischof zu Mainz und Augsburg halten noch
fest, so wollen der Pfalzgraf, Trier und Coeln nicht zum Unfrieden oder
Krieg willigen. Die andern wollten gern wueten und versehen sich, dass der
Kaiser mit Ernst gebieten werde. Es geschehe, was Gott will: dass nur des
Reichstags ein Ende werde! Wir haben genug gethan und erboten; die
Papisten wollen nicht ein Haarbreit weichen; damit wird einer kommen,
der sie lehren soll weichen und raeumen.
Mich wundert, warum Hans Weiss den Psalm nicht hat genommen. Ich haett'
nicht gemeint, dass er so ekel waere, ist's doch ein koestlich Exemplar.
Schicke hier denselbigen vollends ganz mit und goenn' ihn Georgen Rau
wohl. Gefaellt das Exemplar Herrn Johann Pommern und Kreuzigern, so lass
immerhin drucken. Es ist doch nichts, dass man den Teufel feiert.
Wer Dir gesagt hat, dass ich krank sei, wundert mich sehr, und Du siehest
ja die Buecher vor Augen, die ich schreibe. So hab' ich ja die Propheten
alle aus, ohne den Ezechiel, darin ich jetzt bin und im Sermon vom
Sakrament, ohne was sonst des Schreibens mit Briefen und anders mehr
ist. Ich konnte jetzt nicht mehr vor Eilen schreiben. Gruesst alle und
alles.
Ich hab' ein gross schoen Buch von Zucker fuer Hansen Luther, das hat
Cyriakus von Nuernberg gebracht aus dem schoenen Garten. Hiemit Gott
befohlen und betet.
Mit Polner mach's nach Rat des Pommers und Kellers.
Aus der Wuesten, am 8. September 1530."
Als aber die Herren endlich wieder heimkehrten, samt Veit Dietrich,
Peter Weller und dem jungen Cyriak, der mit seinem Lehrer das Schauspiel
des Reichstag in Augsburg und die beruehmte Stadt Nuernberg hatte besuchen
duerfen, da war ein Erzaehlen am Eichentisch im Wohnzimmer und unten im
Hof unterm Birnbaum, waehrend der vierjaehrige Studiosus Hans sich an
seinem Nuernberger Zuckerbuch erlustierte.
Ruhiger gingen die folgenden Jahre hin. Freilich wiederholten sich die
beaengstigenden Schwindelanfaelle beim Doktor, so dass er im Herbst 1531
eine Erholungsreise zu Gevatter Hans Loeser nach Schloss Pretzsch machte,
um durch die Bewegung das Sausen loszuwerden. Da ging er viel spazieren,
fuhr auch zur Jagd[294].
Von Mansfeld waren auch die Grosseltern einigemal nach Wittenberg
heruebergekommen, obwohl das keine kleine Reise war; da schickte der
Stadtrat "
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