sel des J. Jonas, Halle 1884/5, I, S. 94.
[132] "Herkoemml. Braeuche": im Briefe Mel. an Camer. (ed. _W. Meyer_,
Muenchen, Akadem. Buchdr., 1876, S. 6 f. Vgl. _Koestlin_ I, 768 f., 817
f.--T.-R. IV, 72: L. fuehrt nach dem Nachtessen die Braut zum Bette.
S.u.S. 121 f.
[133] Die Trauform in Luthers Traubuechlein (1529), welche sich wohl dem
herkoemmlichen Gebrauch anlehnt, ist folgende: Vor der Kirche geschieht
die Trauung durch einen Weltlichen oder Geistlichen. Da wird "Hans und
Grete" gefragt: Willst Du den oder die zum ehelichen Gemahl haben? Auf
das Ja! wechseln sie Trauringe; der Trauende fuegt die Haende zusammen und
spricht: "Was Gott zusammengefuegt hat, soll der Mensch nicht scheiden."
Und: "Weil denn Hans N. und Grete N. einander zur Ehe begehren und
solches hier oeffentlich vor Gott und der Welt bekennen, daraufhin sich
die Haende und Trauringe gegeben haben, so spreche ich sie ehelich
zusammen im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes."
Darauf folgt in der Kirche Gebet und Segen. Spaeter wurde in Wittenberg
die Trauung in der Kirche ueblich. Koestlin II, 642, 63. Vgl. T.-R. IV,
53. "Da verlachet D. Philipp hoehnisch, wenn wir Braut und Braeutigam in
der Kirche oeffentlich zusammengeben, gleich als duerfte man nicht beten
zu solchen Sachen."
[134] _Kawerau_, Jonas' Briefw. a.a.O.--"Geloebnis" Wittenb.
Stadtrechnung. Vgl. V, 196: sponsalia confimare.
[135] _Hofmann_ 47.
[136] W. X, 855 f. 967 f. III 2, 567 f. 2565. Bugenhagen an Spalatin.
Luther fordert im "Traubuechlein", die Ehe als oeffentlicher Stand solle
auch oeffentlich vor der Gemeinde vollzogen werden, vor oder in der
Kirche, wie es die Brautleute begehren.--Auch _Matthes._ redet
von einem oeffentlichen Kirchgang Luthers, desgl. Consil. Theol.
Witteb.--Bezeichnungen fuer die Hochzeit bei _Schild_, Denkwuerdigkeiten
Wittenbergs, W. 1892, S. 25. Luther hielt--gegenueber Melanchthon--sehr
auf die herkoemmlichen kirchlichen Braeuche bei der Hochzeit. T.-R. IV.
72. Als Wittenberger Brauch der Heimfuehrung wird (_Buchwald_, Zur
Wittenberger Stadt- und Universitaets-Gesch. 35) erzaehlt: "Roehrer fuehrte
seine Braut nach der Hochzeit im Hause Dr. Beiers in unser Haus mit
feierlichem Geleite der Frauen." Vgl. M.H. Gottl. _Kreussler_, Denkmaeler
der Ref., L. 1817, S. 29. "Die kleine Gesellschaft brachte das Brautpaar
heim."
[137] Hochzeitsbriefe III, 1. 3. 9. 11-14.
[138] Hochzeitsgeschenke, Hofmann, 52 f.
[139] Siehe bei _Hof
|