nte: "Ei Vater, Essen und Trinken
kauft Ihr nicht; allein Aepfel und Birnen", meinte der Kleine, "gestehen
viel Geld"[266]. Fuer Obst konnte also Frau Kaethe damals nicht aufkommen,
weshalb sie dann auch endlich den Ankauf des Baumgartens von Bildenhauer
betrieb. Ebenso trachtete sie nach den Hufen und dem Hopfengarten, so
dass nach den grossen Ankaeufen von 1536 die schweren Haushaltsausgaben
geringer wurden und die Posten "Gieb Geld" immer weniger. Hatte Luther
am Anfang seiner Ehe den Stossseufzer gethan: "Der Herr, der meine
Unvorsichtigkeit straft, wird mich wieder erloesen"--von den Schulden, so
kann er am Ende derselben in seinem sogenannten "Testament" (1542)
schreiben: "Ich habe von meinem Einkommen und Geschenken so viel gebaut,
gekauft, grosse und schwere Haushaltung gefuehrt, dass ich's muss neben
anderm selbst fuer einen sonderlichen, wunderlichen Segen erkennen, dass
ich's habe koennen erschwingen." Das "andere" neben dem goettlichen Segen,
war eben das haushaelterische Talent seiner Gattin; sie hatte ihn von
seinen Schulden wieder erloest, ja das Weib hatte nach seinem Spruch den
Mann "reich" gemacht. Und so bezeugt er ihr mit "seiner Hand" im
Haushaltungsbuch: "Was sie jetzt hat, das hat sie selbst gezeuget
(errungen) neben mir"[267].
Ein Vermoegen zu erwerben oder gar reich zu werden, daran dachte Luther
nicht, ja er wollte es nicht. "Mir gebuehret nicht als einem Prediger,
Ueberfluss zu haben, begehre es auch nicht", erklaerte er. Ihm duenkte,
"dass das lieblichste Leben sei ein mittelmaessiger Hausstand, Leben mit
einem frommen, willigen, gehorsamen Weibe in Fried und Einigkeit und
sich mit wenigem lassen begnuegen"[268].
Ja nicht einmal fuer seine Kinder gedachte er ein Vermoegen anzulegen. Er
segnete seiner Kindlein eins, das eine Muhme auf dem Arme trug und
sprach: "Gehe hin und bis fromm. Geld will ich Dir nicht lassen, aber
einen reichen Gott will ich Dir lassen. Der mir Dich nicht versaeume. Bis
nur fromm! Da helf Dir Gott zu." Und als ihn jemand ermahnte, er moechte
wenigstens zum Besten seiner Familie ein kleines Vermoegen sammeln, da
gab er zur Antwort: "Das werde ich nicht thun; denn sonst verlassen sie
sich nicht auf Gott und ihre Haende, sondern auf ihr Geld"[269]. Diesen
doch wohl allzu theologischen, ja moenchischen Standpunkt ergaenzte der
praktisch nuechterne Sinn Katharinas, welche gerade darauf aus war, ihren
fuenf noch unversorgten Kindern ein Erbe zu erwerben; denn sie erkannte
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