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Also ist raetlich sein (zu rate halten) das beste Einkommen"[261]. Und in sein Haushaltungsbuch schrieb Luther den Sinnspruch: Es gehoert gar viel in ein Haus. Willst Du es aber rechnen aus, So muss noch viel mehr gehn heraus. Des nimm ein Exempel, mein Haus[262]. So hoerte er mit Rechnen auf und ueberliess das seiner "raetlichen" und wirtlichen Hausfrau, und wenn er selbst nicht wusste, woher nehmen, so schrieb er seiner Kaethe: "Sieh, wo Du's kriegst"[263]. Und Kaethe sah, wo sie's kriegte. Sie war nicht so heikel, wie Luther, Verehrungen anzunehmen. Waehrend sie Freund Link von einem Hochzeitsbecher absolviert, hat sie die von Luther zurueckgewiesen 20 Goldgulden des Mainzer Erzbischofs hinter seinem Ruecken doch behalten. Mit besserem Gewissen empfing sie die Faesslein Kaese von der Herzogin Elisabeth von Braunschweig und ebenso ein Kaesegeschenk von Mykonius, dem Stadtpfarrer in Gotha. In Notfaellen wandte sich Frau Kaethe auch einmal an die kurfuerstliche Kaemmerei, so waehrend Luthers Aufenthalt auf der Koburg um 12 Scheffel Roggen. Kaethe nahm ueberhaupt das Gehalt ein und verrechnete es, so dass es nicht mehr hiess wie in Luthers Junggesellenwirtschaft (1523): "Wir leben von einem Tag zum andern." Sie scheute sich nicht, die saeumigen Kostgaenger an ihre Schuldigkeit zu mahnen[264]. Ja es wird erzaehlt, dass sie in spaeterer Zeit durch Freunde und Kostgaenger des Hauses Anschaffungen machen liess, wofuer sie die Bezahlung vergessen habe, weil sie sich wohl fuer Dienste ihres Mannes dadurch bezahlt machte. Jedenfalls nahm sie auch die Dienste anderer in Anspruch fuer Gefaelligkeiten, welche ihr Mann ihnen erwies: hatte Luther dem Freund Pfarrer Spalatin eine Vorrede zu einem Buche geschrieben, so muss sich dafuer Spalatin in Altenburg ihrer Fuhrleute und Arbeiter annehmen, die sie nach Zulsdorf schickt; und Lauterbach, der in ihrem Hause als Kostgaenger und Nachschreiber von Luthers Tischreden allerlei Vorteile und Freundlichkeiten genossen, hat zum Entgelt der Doktorin allerlei Besorgungen zu machen[265]. Aber das Beste that doch Frau Kaethe selber: Sie zuechtete und maestete Tiere, melkte und schlachtete, gewann Butter und Honig, Kaese und Eier; sie pflanzte Obst und Fruechte, Gemuese und Wuerzkraeuter; sie baute Getreide, buk Brot und braute das Bier fuer den grossen Haushalt, so dass das kleine Soehnchen, als Luther es einmal fragte, wie viel Kostgeld es eigentlich zahlen muesste, sagen kon
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