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underliche Haushaltung" Luthers wurde in sehr Natur- und sachgemaesser Weise geregelt durch die Hausfrau. Die "wunderliche Rechnung gehalten zwischen Doktor Martin und Kaethe", mit ihrem staendigen Defizit, wurde in Ordnung gebracht durch diese gute Rechnerin und sparsame und erwerbsame Haushaelterin. Frau Kaethe brachte einen Ausgleich zwischen Soll und Haben: sie verminderte die Ausgaben, vermehrte die Einnahmen, sie bezahlte die Schulden und erwarb ein Vermoegen. Eines der ersten Ereignisse in dem neuen Haushalt ist eine lustige Familienszene, welche die gutmuetige Verschwendung des Eheherrn und die listige Sparsamkeit der Gattin zeigte. Es hatte naemlich das Ehepaar ein huebsches Glasgeschirr mit Zinnverzierung von Hausmann geschenkt bekommen; das haette Frau Kaethe selbst gerne behalten, Luther aber an den D. Agrikola, damals noch sein lieber Freund, der auch darnach Gelueste hatte, verschenkt. Luther hatte es gemerkt, wie sie darauf gelauert, und wollte es kurz machen. Er hatte schon den Brief dazu geschrieben; als er aber das Geschenk dazu packen wollte, war es fort: Frau Kaethe hatte es abhanden kommen lassen und die Hausfreunde D. Bugenhagen und D. Roehrer hatten sich mit ihr verschworen und ihr dabei geholfen. So musste sich Luther in einer Nachschrift entschuldigen, dass er das Glas nicht mitschicken koenne; seiner insidiatrix Ketha (der hinterlistigen Kaethe) gegenueber sei er ohnmaechtig; er denke aber das Glas spaeter doch noch einmal zu erwischen. Kaethe aber hielt es fest wie ein bissiger Kettenhund[259]. Sie brachte etwas strengere Ordnung in die Gesellschaft der jungen Studenten und in ihre Hausrechnung, so dass M. Veit Dietrich sich ueber sie beklagte und sein Landsmann und Nachfolger im Haus und am Tisch Frau Kaethes sie als stramm und knauserig beschrieb, "die alles zu Rat gehalten und bei den Tischgenossen auf noetige Bezahlung gedrungen"[260]. Auch Kanzler Brueck warf ihr in feindseliger Stimmung Knauserigkeit in der Haushaltung vor. Von Luther und andern hoeren wir dagegen hierueber keine Klagen; und dass der Zudrang zu ihrem Kosttisch von alt und jung ein grosser und nicht zu befriedigender war, ist der beste Beweis fuer die Uebertriebenheit jener Vorwuerfe. Aber ihre loebliche Sparsamkeit und haushaelterisches Zuratehalten weiss ihr Gemahl wohl anzuerkennen. Er sagt: "Das Weib kann den Mann wohl reich machen, aber nicht der Mann das Weib. Denn der ersparte Pfennig ist besser denn der erworbene.
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