(Aurifaber, Goldschmied) mich nicht mehr als Buergen zulassen,
denn sie merken, dass sie so (durch meine Buergschaft) auch nicht besser
daran sind oder ich ausgebeutelt werde. Ich habe ihnen jetzt auch den
vierten Becher gegeben, welchen sie dem fetten H. geliehen haben." Dabei
kommt ihm aber noch nicht in Sinn, wo der Rechnungsfehler stecke. Er
klagt: "Wie kommt's, dass ich allein so ausgesaugt werde? nein, nicht nur
ausgesaugt, sondern sogar in Schulden verstrickt?" Sogar noch 1543 klagt
er dem allerdings etwas habsuechtigen Jonas gegenueber, der von ihm bei
seiner zweiten Verheiratung wohl ein "fettes Hochzeitsgeschenk"
erwartete: "Du kennst meine Duerftigkeit und meine Schuldenlast".[254]
Einmal fing er auch an zu rechnen--am Kleinen, ans Grosse dachte er
nicht. Da brachte er heraus, dass er allein jaehrlich fuer Semmeln 31
Groschen 4 Pfennig brauche; dazu noch der Trank mit 4 Pfennig taeglich
und das Uebrige--eine Summe, die ihm zu gross war, und er schliesst: "Ich
mag nie mehr rechnen, es macht einen gar verdrossen. Ich haette nicht
gemeint, dass auf einen Menschen so viel gehen sollte"[255].
Dennoch stellte er 1536 eine Generalrechnung an fuer "grobe Stueck" und
brachte da allein 389 fl. Ausgaben heraus in zwei halben Jahren, ohne
die Viktualien u.a. Er schloss diese Zusammenstellung ab mit dem Seufzer:
"Rat, wo kommt dies Geld her? Sollt das nicht stinken und Schuld
machen[256]?"
Und als Luther im Jahre 1542, wo er sein "Testament" machte, seine
Ausgaben zusammenstellte und seine Einnahmen dagegen hielt, schliesst er:
"Ich habe eine wunderliche Haushaltung, ich verzehre mehr als ich
einnehme; ich muss jedes Jahr 500 Gulden in der Haushaltung in die Kueche
haben, zu geschweigen der Kleider, anderer Zierat und Almosens, da doch
meine jaehrliche Besoldung sich nur auf 200 Gulden belauft." Dazu
schreibt er im Haushaltungsbuch neben anderen ernsten und launigen
Reimen den Stossseufzer:
"Ich armer Mann! So halt ich Haus;
Wo ich mein Geld soll geben aus,
Beduerft ich's wohl an sieben Ort
Und fehlt mir allweg hier und dort"[257].
Da war es freilich begreiflich, dass manchmal die Fleischer und Fischer
von Wittenberg "grob" wurden und mit "ungestuemen Worten der Frau"
gegenueber ihre Schuld forderten. "Die Doktorin" half sich dann wohl
damit, bei "Philipp Melanchthon 20 Thaler zur Haushaltung zu leihen".
Und dann sprang etwa der Kurfuerst ein, wenn er's durch den Kanzler Brueck
erfuhr[258].
Diese "w
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