n und Kaethe."
Ein Grundbesitz, wie ihn das Lutherische Ehepaar am Ende aufwies, zeugte
von nicht geringer Vermoeglichkeit. Woher und wie war nun dieses Vermoegen
zusammengekommen?
Katharina sowohl wie Luther brachten nichts in die Ehe. Sie waren am
Anfang ihres Hausstandes und noch lange fort vollstaendig vermoegenslos;
erst nach seiner Eltern Absterben (1530-31) erbte Luther eine kleine
Barschaft von 250 fl. Im Jahre 1527 war er noch gaenzlich ohne Besitz, er
war arm und ein Bettler, konnte weder Haus, Aecker, liegende Gruende,
Geld noch Gut seinem Weib und Kind nach sich lassen, wenn er damals
gestorben waere. Denn auch das Klosteranwesen war noch nicht sein
ausgesprochenes Eigentum. "Armut ist mein Irrtum und meine Ketzerei",
sagte er noch 1530; und zwei Jahre darauf hat er nur einen Becher im
Schatzkaestlein. Noch 1534 musste er es ablehnen, fuer ein paar hundert
Gulden das kleine Haus Bruno zu kaufen: er wollte seine Armut nicht
offenbar werden lassen, weil er's fuer unmoeglich hielt, jemals auch nur
die Haelfte einer solchen Summe zusammenzubringen[238].
In Ermangelung eines eingebrachte Heiratsgutes war das Ehepaar also auf
die Besoldung angewiesen, welche der Hausvater hatte, und auf den
Verdienst, welchen die Hausmutter von der Bebauung des Gutes und ihrem
Kosttisch zog.
Die Beamtenbesoldungen waren zu jener Zeit nicht etwa bloss feste
Gehalte, sondern bestanden auch in allerlei Ehrengeschenken, meist in
Naturalien, welche den Angestellten bei besonderen Gelegenheiten und fuer
besondere Dienstleistungen, als Reisen, Gutachten, Berichte, Schriften
u.a., von den Fuersten und Stadtobrigkeiten zuflossen.
Seit seiner Verheiratung war Luthers Besoldung von einhundert auf
zweihundert Gulden erhoeht worden. Von 1532 ab, unter Kurfuerst Johann
Friedrich, kamen noch jaehrlich 100 Scheffel Korn, 100 Scheffel Malz fuer
zwei Gebraeude Bier, 60 (spaeter 100) Klafter Holz und zwei Fuder Heu
hinzu. Freilich blieben die Lieferungen "aus Unwillen" der Beamten
manchmal aus. Der kurfuerstliche Keller zu Wittenberg stand den
hervorragenden Professoren immer offen. Ausserdem kamen ihm vom Hofe
allerlei Viktualien zu: Wein, Most, Essig, Obst, Fische, Wildbret,
Arzneien, auch Kleider und Tuche. So sendet 1543 der Kurfuerst "zwei Fass,
eins mit altem Wein, das andre mit heurigem gewachsenen Most, Suptezer,
so gut Uns der allmaechtige Gott dies Jahr bescheret hat; den wollet von
Unseretwegen gutwillig annehmen und in Froehl
|