FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103  
104   105   106   107   108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   >>   >|  
ich wundert, dass Du so gar nichts her schreibst oder entbeutst, so Du wohl weisst, dass wir hie nicht ohne Sorge sind fuer euch, weil Mainz, Heinz und viel vom Adel in Meissen uns sehr feind sind. Verkaufe und bestelle, was Du kannst, und komme heim. Denn als mich's ansieht, so will's Dreck regnen, und unsre Suende will Gott heimsuchen durch seines Zornes Willen. Hiemit Gott befohlen, Amen. Sonntags nach Lamperti 1541. M. LutheR"[231]. Ja noch zu Wittenberg war Kaethe mit ihren Gedanken oft abwesend auf ihrem Lieblingssitz, so dass ihr Gemahl adressiert: "Der reichen Frauen zu Zulsdorf, Frauen Doktorin Katharin Lutherin, zu Wittenberg leiblich wohnhaftig und zu Zulsdorf geistlich wandelnd, meinem Liebchen." Auch Luther hielt sich manchmal in dem stillen Oertlein zur Erholung auf und sendet von hier Briefe und Gruesse "von meinem Kaethe und Herrn zu Zulsdorf"[232]. Wohl weil Zulsdorf zu weit abgelegen und zu wenig eintraeglich war, so wandte in den letzten Jahren Frau Katharina ihre Augen auf das Gut Wachsdorf bei Wittenberg, eine Stunde davon, jenseits der Elbe auf fruchtbarem Boden gelegen, mit Hochwald umgeben; freilich etwas sumpfig. Es gehoerte des [Symbol: gestorben] Dr. Sebald Muensterers Kindern und war der Erbteilung wegen kaeuflich. Aber es wurde nichts daraus; namentlich hintertrieb der Kanzler Brueck die Erwerbung. Auch der Doktor war mit dieser grossen Ausdehnung der Wirtschaft nicht mehr recht einverstanden, obwohl er den Hausspruch: "Eigen Wat gut ist dat" sehr wohl kannte und anerkannte und sagte, alles Gute im Ehestand sei eitel Segen Gottes was niemand erkenne, "als der Gott fuerchtet und alles auf dem Markte kaufen muss." Er konnte sich in diese Haushaltung nicht richten; er meinte, dass die Sorge und Geschaeftigkeit um den grossen Haushalt sie abziehe, in stiller, gemuetlicher, geistiger Weise sich selbst zu leben und ihm und ihren Kindern. Auch klagte er gelegentlich ueber die vielen Dienstboten, welche in dem weitlaeuftigen Hauswesen noetig waren; so schon 1527 waren mehrere Maegde da, 1534 ein Kutscher, spaeter sogar ein Schweinehirt. Er meinte: "Ich habe zu viel Gesinde." Mehr Dienstboten als heutzutage waren ja auch in diesen Zeiten ueblich und moeglicherweise ist hierin Frau Kaethe etwas weiter gegangen, was wohl mit der zahlreichen Gesindeschar im Klosterleben zusammenhaengen mochte[233]. Aber es ist doch begreiflich, dass die Frau Doktorin darauf bedacht war, ihre Wirtschaft zu er
PREV.   NEXT  
|<   79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103  
104   105   106   107   108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   >>   >|  



Top keywords:

Zulsdorf

 

Wittenberg

 
Kaethe
 

nichts

 

Dienstboten

 

Doktorin

 

meinem

 

Frauen

 

grossen

 

Wirtschaft


Kindern
 

meinte

 

kaufen

 

Muensterers

 

kaeuflich

 

Gottes

 

Markte

 

fuerchtet

 

erkenne

 

niemand


Erbteilung

 

kannte

 

einverstanden

 

obwohl

 

namentlich

 

Ausdehnung

 

dieser

 

Kanzler

 

Erwerbung

 
hintertrieb

Doktor

 
Hausspruch
 

daraus

 

anerkannte

 

Ehestand

 

Brueck

 

geistiger

 

heutzutage

 

Zeiten

 

diesen


Gesinde

 

spaeter

 

Kutscher

 

Schweinehirt

 

ueblich

 

moeglicherweise

 

mochte

 
begreiflich
 

bedacht

 

darauf