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ie "Zulsdorferin", "die gnaedige Frau von Zulsdorf", oder "Ihro Gnaden Frau von Bora und Zulsdorf"[228]. Hier in ihrem, "neuen Koenigreich" und Sondereigentum konnte ihr unternehmender thatkraeftiger Geist so recht nach Behagen schalten und walten und ein Neues pfluegen und schaffen. Denn das Guetchen war verlottert, das Land eine "wueste Mark", die Gebaeulichkeiten baufaellig. Sie riss nieder, baute, besserte, fuhrwerkte und nahm dabei, wie gewohnt, auch die Hilfe der Freunde ihres Hauses in Anspruch: der Herr von Ende musste ihr Hafer und Saatkorn liefern, der von Einsiedel Wagen stellen, Spalatin ihre Fuhrleute beherbergen. Sie steckte viel Geld hinein, der Kurfuerst gab ihr Eichenbalken und anderes Holz und 600 fl. "Begnadigung", aber auch das reichte zum Schmerze Kaethes nicht fuer Reparatur und Zustandhaltung des heruntergekommenen Anwesens, so dass Luther im ersten Jahr schreibt: "Sie verschwendet in diesem Jahr dort, was erzeugt wurde"[229]. Dabei hatte die Doktorin allerlei Aerger und Missgeschick: die Eichenstaemme, die ihr der Kurfuerst aus dem Altenburger Forst angewiesen und die Luther selbst ausgesucht hatte, liess sie faellen, um sie in Bretter schneiden zu lassen fuer ein Scheunlein. Als sie aber mit ihrem Fuhrwerk kam, die Baeume abzuholen, waren sie vom Amtmann verkauft oder unterschlagen. Und es musste geklagt, von neuem petitioniert und verhandelt werden, bis wieder Holz angewiesen war und Kaethe die Fuhren besorgen konnte. Weitere Unannehmlichkeiten erlebte die Gutsbesitzerin mit den Anliegern von Zulsdorf, den Kieritzscher Bauern, welche ihr das Weiderecht beeintraechtigten. So hatte sie im Jahre 1541 monatelang vorm Amtmann Heinrich von Einsiedel zu Borna mit denen von Kieritzsch zu prozessieren. Das Urteil des Kurfuersten fiel guenstig fuer die Lutherischen aus; sie "haetten in der Guete wohl mehr um Friedens und guter Nachbarschaft willen eingeraeumt"[230]. Trotzdem verleidete der Doktorin der Besitz nicht. Wochenlang, namentlich wenn Luther verreist war, hielt sich Frau Kaethe in ihrem neuen Besitztum auf, so dass ihr der Gemahl manche Epistel dahin schreiben musste. So im Herbst (13. September) 1541, wo sie vielleicht mit einigen Kindern Obsternte dort hielt. Da schreibt er: "Meiner lieben Hausfrauen Kaethe Ludern von Bora zuhanden. G.u.F.! Liebe Kaethe! Ich lasse hiermit Urban zu Dir laufen, auf dass Du nicht erschrecken sollst, ob ein Geschrei vom Tuerken zu Dir kommen wuerde. Und m
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