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ein unwillkommener Erwerb hinzu, den Luther aus Gefaelligkeit uebernahm. Es war das kleine Haus "Bruno", eine "Bude" ohne Gerechtigkeiten und Zubehoer an Garten, unmittelbar neben dem Kloster, aber vorn an der Kollegiengasse gelegen. Das hatte Luthers letzter Klosterbruder Brisger fuer sich bauen lassen, dann aber bei seinem Wegzug dem Pfarrer Bruno Brauer zur Verwaltung gegeben und Luther oft angeboten; dieser konnte es aber wegen anderer Kaeufe nicht erwerben, auch forderte Brisger, der von seiner katholisch gebliebenen Mutter enterbt wurde und, scheint es, in Geldbedraengnis war, einen zu hohen Preis (440 fl.). Endlich kaufte es Luther als Lehen fuer seinen Diener Wolf Sieberger bezw. als Leibgedinge fuer seine Gattin, musste aber den Kaufschilling voellig schuldig bleiben. Der Besitz dieses Hauses war unwillkommen, weil es erst wieder vermietet werden musste und mehr Sorgen als Ertrag brachte; es kostete 250 fl. und musste noch um 70 fl. "geflickt" werden[225]. Der Sinn von Frau Kaethe stand viel mehr auf landwirtschaftliche Besitztuemer, weil diese ihrer nutzbringenden Thaetigkeit mehr entsprachen. So bekam sie nach einem grossem Pachtgut Verlangen, um daraus ihre grossen haeuslichen Beduerfnisse zu beschaffen; sie wollte nicht abhaengig sein von den teuren Lieferanten und stoerrischen Bauern, welche manchmal eine kuenstliche Teuerung veranlassten. So hatte sie schon 1536 ihren Gevatter, den Landrentmeister Hans von Taubenheim, um Ueberlassung eines guenstig gelegenen Gutes, Booss, gebeten, hatte es aber nicht bekommen. Drei Jahre spaeter fing sie aufs neue Verhandlungen mit Taubenheim an. Ihr Brief lautet in der urspruenglichen Schreibweise so: "Gnad vnd fride yn Christo zuuor, gestrenger, ernuester, lieber herr geuatter. Euch ist wol wissentlich, wie ich E.g. vngeferlich fur dreyen jaren gebeten, dass myr das gut "_Booss_" myt seynen zugehorungen vmb eynen gewonlichen zynss zu meyner teglichen hawsshaltung wie eynem andern mochte gelassen werden, als denn auch meyn lieber herr bey doctor Brug[226] diselbige zeyt deshalben hat angeregt; ist aber dasselbig mal vorblieben, dass ichs mecht bekommen, vylleycht dass doselbst nicht loss ist gewesen von seynem herrn, der es vmb den zynss hat ynnen gehabt. Ich byn aber unterrichtet, wie der kruger von Brato, welcher es dysse zeyt ynnengehabt, soll iezund solch gut lossgeschrieben haben, wo solchs also were, ist meine freuntliche bytte an Euch also mynen lieben gevattern
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