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emaliges Edelfraeulein und Klosterfrau hatte sie ohnedies eine besondere Neigung zum Grundbesitz, und auch Luther hatte seine Freude wenigstens an der Natur und der Landwirtschaft. So hielt man es auch fuer die sicherste Anlage und eigentliches Erbe fuer die Nachkommen, "Feld und Gut zu hinterlassen", und auch Frau Kaethe "hoffte zu Gott, er werde ihren Kindern, so sie leben und sich frommlich und ehrlich halten werden, wohl Erbe bescheren"[218]. Freilich ist der Boden auf dem rechten Elbufer, wo Wittenberg liegt, wie Luther klagt, drei Meilen herum, sandige und steinige Heide, so dass bei windigem Wetter nach dem Witzwort 99 Prozent Landgueter in der Luft herumfliegen. Er fuhrt den plattdeutschen Spruch im Mund: Laendicken, Laendicken Du bist ein Saendicken! Wenn ik dik arbeite, So bist du licht (leicht); Wenn ik dik egge, So bist du schlicht; Wenn ik dik meie (maehe), So find ich nicht (nichts). Ueber diese Wittenberger Gemarkung bemerkte er gegenueber der seiner Heimat: "In dieser unserer Gegend, welche sandig ist, giebt die Erde in mittleren Jahren fuer einen Scheffel 7 bis 8, in Thueringen meist 12 und mehr"[219]. Dennoch erwarben die Luthers bald mehrere Grundstuecke, zwei Hufen und zwei weitere Gaerten. Schon 1531 kaufte Kaethe einen Garten, wie Luther sagte "nicht fuer mich, ja gegen mich". Es ist wohl derselbe, dessen Kauf sie "mit Thraenen" durchsetzte, so dass er seinem Freund und ehemaligen Mitbruder Brisger sein Haeuschen nicht abkaufen, ihm auch kein Geld leihen konnte. Dieser Garten, an der Zahnischen Strasse gelegen, wurde, scheint es, spaeter veraeussert; dafuer wurde (um 1536) von Claus Bildenhauer fuer 900 fl. ein groesserer "Baum-Garten" mit allerlei Gebaeulichkeiten und einem angestrichenen Zaun erworben. Einer dieser Gaerten lag vor der Stadt an dem "Saumarkt"; deshalb adressiert Luther Briefe an die "Saumaerkterin", "auf dem Saumarkt zu finden"[220]. Hier floss die "Rische Bach" und speiste wohl die "Fischteichlein", welche Frau Kaethe mit allerlei Fischen, sogar mit edlen Forellen besetzte. Am Hause wurde ferner im selben Jahre (1536) ein Garten mit Baeumen angelegt, der 400 fl. kostete. Fuer den Famulus Wolf wurde um 20 fl. ein Gaertlein gekauft, wo er wahrscheinlich seinen Vogelherd anlegte, mit dem ihn Luther verschiedentlich neckt. Ferner wurden einige Hufen gekauft am "Eichenpfuhl"[221]. Zwei Jahre vor Luthers Tode kam endlich noch zu Frau Kaethes Wirtschaft um 3
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