, verderbte das Brauthor, bedrohte die Gartenmauer und die
Erdmauer am hinteren neuen Haus. Und wie der Herr, so machten's die
Knechte: die Deichknechte warfen Fenster ein und trieben sonst noch
allerlei Mutwillen. Luther fuerchtete sogar fuer seine geliebte
Studierstube, darin er so viele schwere Stunden mit Studieren und
Anfechtungen erlebt, "daraus er den Papst gestuermet" und seine
wunderbaren Schriftwerke und Episteln in die Welt gesandt. Da musste der
Doktor einen gar zornigen Brief an den Zeugmeister schicken, der
wahrscheinlich seinen Eindruck nicht verfehlte[209].
Im Hof, dem ehemaligen Spitalkirchhof, waren die Fundamente der Kirche
angelegt, aber nur der Erde gleichgebracht. Mitten in diesen Fundamenten
stand eine alte Kapelle "von Holz gebaut und mit Lehm beklebt; diese war
sehr baufaellig, war gestuetzt auf allen Seiten. Es war bei 30 Schuhen
lang und 20 breit, hatte ein klein alt rostig Vorkirchlein, darauf 20
Menschen kaum mit Not stehen konnten. An der Wand gegen Mittag, war ein
Predigtstuhl von alten Brettern, die ungehobelt, ein Predigtstuehlchen
gemacht, etwa 1-1/2 Ellen hoch von der Erde, worauf Luther einst
gepredigt hatte. In Summa, es hatte allenthalben das Ansehen, wie die
Maler den Stall malen zu Bethlehem, darinnen Christus geboren worden."
Erst im Jahre 1542 fiel es der Befestigung zum Opfer; Luther "murrte
aerger darueber als Jona ueber die verdorrte Kuerbisstaude"[210].
Der Hof war mit einem Bretterverschlag gegen die Strasse abgeschlossen
und wie der Kirchhof mit Baeumen bepflanzt. Darin liefen Huehner, Gaense,
Enten, Tauben; Singvoegel nisteten im Gebuesch, Spatzen flogen zu und
wurden von einem Huendlein gescheucht[211].
Sonst diente er zum Tummelplatz der Kinder, zum Spielplatz und
Kegelschieben.
Zur Ausstattung des grossen Haushaltes musste gar viel angeschafft und
geschenkt werden.
Von der Klosterzeit waren noch einige Sachen da: zinnerne Gefaesse und
Kuechen- und Gartengeraete als Schuesseln, Bratspiesse, Schaufeln, freilich
recht verbraucht und schadhaft, keine 20 fl. wert. Das musste bald
ergaenzt und ersetzt werden. So auch der wurmstichige Kasten Dr.
Zwillings in Torgau. Dieser bot einen andern an; Frau Kaethe wundert sich
ueber den hohen Preis, den er kosten solle: 4 Florin, erkundigt sich, ob
er "reinlich" sei, mit einem "Sedel" (Sitzkasten) "fuer leinen Geraet
darin zu legen, da nicht Eisen durchgeschlagen das Leinen eisenmalich
macht"; sonst wollte sie sich einen in
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