ubedarf und Geraete.
Das schwarze Kloster war 1502 von Staupitz mit Unterstuetzung des
Kurfuersten gebaut, aber nur zu einem Drittel vollendet worden. Die
Kirche war nur angefangen, die Wirtschaftsgebaeude kaum vorhanden.
Eigentlich war nur das sog. Schlafhaus (dormitorium), die frueheren
Wohnraeume der Moenche fertig, die fuer 40 Menschen reichten. Aber die
Zellen--meist im dritten Stock--waren zahlreich, dagegen klein, und
daher musste wohl manche Wand durchgebrochen und manche auch aufgerichtet
werden. Auf der Gartenseite war ein groesserer Saal (jetzt die Aula) und
ein kleinerer, welche beide von Luther zu Vorlesungen und Hausandachten
benutzt wurden. Ein Zimmer daneben hatte oder erhielt eine Thuere in
Luthers Studierstube. Im oberen Stock wurden die Gelasse zu Gastzimmern
fuer die mancherlei Hausgenossen benutzt.
Das Erdgeschoss hatte Frau Kaethe zu Wirtschaftsraeumen eingerichtet und
zum leichteren Verkehr mit dem Oberstock eine Treppe in das Zimmer neben
das Schlafgemach fuehren lassen.
Im Jahre 1539 auf 40 erfreute Frau Kaethe ihren Gatten mit einem sinnigen
Geschenk: aus Pirna liess sie--durch den dortigen Pfarrer
Lauterbach--eine schoengearbeitete Pforte aus weissem Sandstein kommen,
einen Spitzbogen mit huebschen Staeben; auf der einen Seite Luthers
Brustbild, auf der anderen sein Wappen, die weisse Rose mit dem roten
Herzen und schwarzen Kreuz darin, vom goldenen Ring der Ewigkeit umfasst,
und die lateinische Inschrift: "Im Stillesein und Hoffen ruht meine
Staerke." Auf beiden Seiten der Thuere waren zwei Sitze angebracht zum
Ausruhen am Feierabend[204].
Der Klosterhof war gegen die Strasse mit einem Zaun abgeschlossen;
spaeter kamen an das Thor zwei Buden, wohl fuer die Bewachung des Anwesens
in der unruhigen und gefaehrlichen Zeit des Festungsbaues, wo die
Stadtmauern am Elsterthor abgerissen und die Stadt allem Gesindel
geoeffnet war[205].
An der Westseite des Hofes wurden nun allerlei Wirtschaftsgebaeude
errichtet.
Eine Braustube war schon im Kloster vorhanden; denn der Kurfuerst hatte
diesem die Braugerechtigkeit fuer 12 "Gebraeude" verliehen; diese ging auf
den neuen Besitzer ueber und wurde von Frau Kaethe selbst ausgeuebt. Das
war ein grosser Vorteil fuer den starken Haushalt; denn das Bier war in
Wittenberg auffaellig teuer: die Kanne kostete drei Pfennige. Aber die
Herstellung des Brauhauses und die Geraete kosteten 150 fl. Eine
Badestube mit Wanne und Staender baute sie nun auch und
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