FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78   79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   89   90   91   92  
93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   >>   >|  
haft[200]. Fuer eine so zahlreiche Haus- und Tischgenossenschaft galt es eine Menge Gemaecher zu beschaffen und auszustatten; es musste Kueche und Keller in grossem Massstabe in stand gesetzt werden; es war noetig, Stall und Garten zu besorgen; es war erforderlich Markt und Einkauf, Rechnung und Vermoegensverwaltung zu verstehen; und endlich zur Regierung eines so umfangreichen Hauswesens mit seinen vielen und vielerlei Gliedern, Tischgaengern und Hofmeistern, Kindern und Gesinde galt es eine weise Umsicht, aber auch ein strammes Herrschaftstalent zu entfalten. Das alles fiel nun der Hausfrau anheim. Denn es waere unmoeglich gewesen, dass Luther neben den gewaltigen Arbeiten seines Berufs als Prediger, Seelsorger, Professor, Ratgeber fuer einzelne Personen wie ganze Staedte und Laender, als Reformator nicht nur Deutschlands, sondern der halben Christenheit sich um die Hauswirtschaft kuemmern konnte, namentlich eine so umfangreiche, die allein schon eine ganze Menschenkraft erforderte[201]. Sodann aber war es des Doktors Anschauung, dass in Haus und Wirtschaft die Frau zu walten und zu regieren habe: "Das Weib habe das Regiment im Hause, ohnbeschadet des Mannes Recht und Gerechtigkeit; dafuer ist es geschaffen. Denn das ist wahr, die haeuslichen Sachen, was das Hausregiment betrifft, da sind die Weiber geschickter und beredter als wir." "Ich bin zur Haushaltung sehr ungeschickt und fahrlaessig. Ich kann mich in das Haushalten nicht richten. Ich werde von meinem grossen Hauswesen erdrueckt." Vor so etwas hatte er sich schon als Junggesell gefuerchtet. 1523 sagte er: "Nimmst Du ein Weib, so ist der erste Stoss: wie willt Du nun Dich, Dein Weib und Kind ernaehren? Und das waehret Dein Lebenlang; beim ersten Kind denken die Eltern daran, ein Haus zu bauen, Vermoegen zu erwerben und die Nachkommenschaft zu versorgen"[202]. Andererseits aber war auch Frau Kaethe so veranlagt und gewillt, dass sie dies Regiment gerne fuehrte und ihrem Gatten alles das fernhalten wollte, was ihn in seiner Wirksamkeit hindern und stoeren konnte. Und Luther liess sich das gerne gefallen. "Meine Frau kann mich ueberreden, wie oft sie will, denn sie hat die ganze Herrschaft allein in ihrer Hand, und ich gestehe ihr auch gerne die gesamte Hauswirtschaft zu"[203]. So richtete nun Katharina zunaechst das Haus her und ein, und der Kurfuerst und die Stadt Wittenberg, die Freunde des Hauses und die Eltern der Kostgaenger stifteten dazu mancherlei Ba
PREV.   NEXT  
|<   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78   79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   89   90   91   92  
93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   >>   >|  



Top keywords:
allein
 

konnte

 

Hauswirtschaft

 

Regiment

 

Eltern

 

Luther

 
waehret
 
ernaehren
 
Nimmst
 

ungeschickt


fahrlaessig

 

Haushalten

 

richten

 
Haushaltung
 

Weiber

 

geschickter

 

beredter

 

Junggesell

 

gefuerchtet

 

Lebenlang


meinem

 

grossen

 

Hauswesen

 

erdrueckt

 
versorgen
 

gestehe

 

gesamte

 

Herrschaft

 
richtete
 

Katharina


stifteten

 

Kostgaenger

 
mancherlei
 

Hauses

 
Freunde
 

zunaechst

 

Kurfuerst

 

Wittenberg

 
ueberreden
 

Andererseits


Kaethe
 
veranlagt
 

Nachkommenschaft

 

erwerben

 

denken

 

ersten

 
Vermoegen
 

gewillt

 

hindern

 

Wirksamkeit