m Toechterlein scherzte er mehr. Dagegen zog die Mutter
naturgemaess den Sohn vor, namentlich den erstgeborenen und suchte des
Vaters Strenge gegen ihn zu mildern[173].
Am Vorabend vor Luthers Geburtstag, den 9. November 1531, traf zu
Wittenberg im schwarzen Kloster wieder ein Sohn ein, der deshalb des
Vaters Namen erhielt. Als jetzt der juengste wurde nunmehr er der
Liebling des Vaters. Denn, sagt dieser, "die Eltern haben die juengsten
Kinder stets am allerliebsten. Mein Martinchen ist mein liebster Schatz,
denn solche Kinder beduerfen der Eltern Sorge und Liebe wohl, dass ihrer
fleissig gewartet wird. Haenschen und Lenchen koennen nun reden, beduerfen
solche Sorge so gross nicht."[174]
Am Namenstag des folgenden Jahres meldet Luther dem Paten Martins, dem
gestrengen und ehrenfesten Joh. von Rindesel Kurf. Kaemmerer: "Euer Pate
will ein thaetiger Mann werden, er greift zu und will sein Sinnchen
haben."[175]
Der Knabe war, scheint es, kraenklich und ein kleiner Taugenichts, so dass
der Vater fuerchtete, er moechte einmal Jurist werden[176]!
Dagegen war Haenschen ein stiller nachdenklicher Bursche, so dass der
Vater meinte: "Er ist ein (geborener) Theologe." Der juengste Sohn Paul
aber, der am 28. Januar 1533 auf die Welt kam, ein kraeftiger mutiger
Junge, schien sich zum Tuerkenkrieger zu eignen. Daran dachte der Vater
schon bei seiner Geburt und waehlte ihm vielleicht deshalb einen Ritter,
Hans von Loeser, Erbmarschall und Landrentmeister, zum Paten. Aber auch
der Herzog Joh. Ernst von Sachsen, ferner D. Jonas und die Frau des
Kaspar Lindemann standen bei Paul zu Gevatter[177].
In dem Gevatterbrief an Loeser, der noch in der Nacht des 28. Januar 1533
geschrieben wurde, damit der Knabe nicht lange ein Heide bleibe und
schon zur Vesper getauft werde, heisst es: "Ew. Gestrengen wollen sich
demuetigen Gott zu Ehren fuer meinen jungen Sohn foerderlich und fueglich
erscheinen, damit er aus der alten Art Adams zur neuen Geburt Christi
durch das hl. Sakrament der Taufe kommen und ein Glied der Christenheit
werden moechte, ob vielleicht Gott der Herr einen neuen Feind des Papstes
oder des Tuerken erziehen wolle."[178]
Als Hans Loeser zur Taufe kam, hat ihn Luther also empfangen: "Gott sei
Dank! Ich werde nicht ermangeln, Ew. Gestrengen in andern Sachen zu
dienen. Es ist heut ein junger Papst geboren worden; derohalben helfet
doch dem armen Schelm, dass er getauft werde." Das Kind wurde im Schlosse
in einem Becken g
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