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n Widersachers, des Herzogs Georg von Sachsen-Meissen, dreizehn Jungfrauen aus dem fuerstlichen Kloster Freiberg entfuehren zu lassen. "Ich habe diese Beute dem wuetenden Tyrannen entrissen", meldet er triumphierend seinem Freund Stiefel. Darueber war natuerlich Georg wuetend, aber auch der Adel zuernte ueber Luthers Gewaltthat--mussten doch die Angehoerigen der Nonnen durch ihren Austritt Vermoegenseinbusse befuerchten: sogar adelige _Freunde_ der Reformation nahmen es Luther uebel. Es wurden Drohungen gegen ihn laut, und sein Leben stand in Gefahr, wenn er irgendwie einem Haufen Reisiger oder Bauern in die Haende fiele, denn auch die Bauern waren ihm ja seit dem Aufstand wenig guenstig. Nun war Luther auf den 19. November zu Spalatins Hochzeit nach Altenburg geladen, wo der ehemalige Geheimschreiber des verstorbenen Kurfuersten jetzt Stadtpfarrer war. Luther wollte durchaus zu des Freundes Ehrentag. Aber Kaethe hielt ihn zurueck und beschwor ihn sogar mit Thraenen vor der gefaehrlichen Reise. Also dass ihr Gatte heldenmuetig seines reformatorischen Befreieramtes waltete und anderen armen Jungfrauen that, was ihr geschehen, und "dem Satan diese Beute Christi abjagte", das hinderte Frau Kaethe nicht, aber das setzte sie durch, dass er sich nicht ohne Not in Gefahr begab. Solche Lebensgefahr musste sie ja immer fuer ihren Gatten fuerchten, auf welchen wie auf einen Fuersten gar mancherlei Attentate geplant und versucht wurden[159]. Dagegen liess sie es Ende Februar des folgenden Jahres zu, dass Luther sie nach Segrehna bei Kemberg begleitete. In diesem Dorfe hielt sich damals der ehemalige Schwaermer, Bilderstuermer und Bauernagitator Karlstadt als Bauersmann und Landkraemer versteckt. So viel Schmerzen und Sorgen ihm auch Karlstadt gemacht, Luther hatte sich seines alten Amtsgenossen angenommen und ihm Begnadigung beim Kurfuersten erwirkt. Und jetzt hatte Karlstadt Luthers Gemahlin zur Gevatterin gebeten. Auch zu diesem Liebesdienst war sie bereit, machte nicht nur selbst die beschwerliche Reise, sondern liess sogar ihren Gemahl mitfahren[160]. Schon in diesem Jahre gemeinsamen Lebens lernte Luther seine Gattin besser verstehen, tiefer lieben und hoeher achten. Hatte er sie vor der Hochzeit fuer stolz und hoffaertig gehalten, so schreibt er jetzt: "Sie ist mir gottseidank willfaehrig, gehorsam und gefaellig, mehr als ich haette hoffen koennen, so dass ich meine Armut nicht mit des Croesus Reichtum vertauschen moechte
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