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be, ihn aufzurichten und zu ermuntern. Die anderen Freunde, seine Gevattersleute Kranach vor allem, halfen dabei. Und schliesslich maessigte auch Melanchthon seinen Verdruss, ja er troestete Luther und beeiferte sich, seine Traurigkeit und ueble Laune durch Freundlichkeit und froehliche Unterhaltungen zu erheitern[153]. So kehrte Luthers Gemuet wieder zur alten Lebhaftigkeit zurueck. Schon drei Tage nach der Trauung schreibt er an Spalatin mit bezug auf Schurfs Rede im alten Ton frohen und getrosten Trutzes: "Ich habe mich durch diese Heirat so geringschaetzig und veraechtlich gemacht, dass ich hoffe, es sollen die _Engel lachen_ und die Teufel weinen. Die Welt mit ihren Klueglingen kennet dies Werk nicht, dass es goettlich und heilig sei: sie nennen's an meiner Person gottlos und teufelisch. Derohalben ich auch groesseren Gefallen daran habe, dass ihr Urteil durch meinen Ehestand verdammt wird, so dass sich daran stossen und aergern die, so ohne Erkenntnis Gottes mutwillig zu bleiben fortfahren"[154]. Viel aerger als die Freunde trieben's natuerlich die Widersacher. Emser verfertigte Spott- und Schmaehgedichte, ja Eck gab ein ganzes Buechlein von solchen Liedern auf Luthers Hochzeit heraus. Der Herzog Georg von Sachsen, Luthers besonderer Feind, erliess ein Schreiben an Luther, worin er ihn aufs heftigste schalt, und in einem Instruktionsschreiben zum Speierer Reichstag (15. Mai 1526) an Otto von Pack beschimpft er ihn mit der falschen Anschuldigung: "Es erscheint auch klaerlich, indem Martinus verworfen hat den Moenchsstand und so auch die Moenche aus dem Kloster zu Wittenberg, dass er desto mehr Raum habe mit seiner Kaethchen zu wohnen, davon sich ein ganzer Konvent hat naehren moegen." Der theologische Koenig Heinrich VIII. von England, damals noch Defensor Fidei (Verteidiger des roemischen Glaubens) nachher Ritter Blaubart, fuhr in einem Briefe den Reformator an: "Was? Du hast ihr nicht nur beigewohnt, sondern, was noch unendlich fluchwuerdiger ist, hast sie sogar oeffentlich als Gattin heimgefuehrt!"[155] Diese Schriften--ausser der Georgs--waren lateinisch und gingen zunaechst in die Gelehrtenwelt. Unter das Volk aber wurden ehrenruehrige Verleumdungen gegen die beiden Ehegatten gestreut. Der Humanistenkoenig Erasmus machte sich lustig, indem er mit schnoedem Witze meint: wenn der Antichrist ein Moenchs- und Nonnenkind waere, muesste die Welt voll Antichristen laufen; aber die Luege von einem fruehgeborenen Kin
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