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Kirchen- und Weltgeschichte zusammenliefen und so viele bedeutende Maenner, Gelehrte, Staatsmaenner und Fuersten einkehrten, die Weltdinge verstehen und lebte sich in die theologische Gedankenwelt so ein, dass sie an den Tischreden lebhaften Anteil nahm und auch Gelehrte durch ihren gesunden Menschenverstand und ihr natuerliches Gefuehl mitunter in Verlegenheit brachte[146]. Frau Kaethe hatte eine ziemliche Beredsamkeit, so dass Luther sie oftmals damit neckte und sie einmal einem Englaender als Sprachlehrerin empfahl oder auch davon redete, dass sie das Amen nicht finden koennte bei ihren Predigten. Er sagt aus der Erfahrung von seiner Gattin: "Weiber reden vom Haushalten wohl als Meisterinnen mit Holdseligkeit und Lieblichkeit der Stimm und also, dass sie Cicero, den besten Redner, uebertreffen; und was sie mit Wohlredenheit nicht zu Wege bringen koennen, das erlangen sie mit Weinen. Und zu solcher Wohlredenheit sind sie geboren, denn sie sind viel beredter und geschickter von Natur zu diesen Haendeln, denn wir Maenner, die wir's durch lange Erfahrung, Uebung und Studieren erlangen. Wenn sie aber ausser der Haushaltung reden, so taugen sie nichts."[147] Zur Abwechslung arbeiteten die jungen Eheleute auch in dem umzaeunten Klostergarten hinter dem Hause, worin auch ein Brunnen war. Da wurde gegraben und gepflanzt und allerlei Kraeuter, Gemuese und Obstbaeume, aber auch zierliche Straeucher und Blumen gepflegt. So konnte Luther schon im folgenden Sommer Spalatin einladen: "Ich hab einen Garten gepflanzt, einen Brunnen gegraben, beides mit gutem Glueck. Komm, und Du sollst mit Lilien und Rosen bekraenzt werden." Auch zu dem "Lutherbrunnen" vor dem Elsterthore wandelten die Ehegatten hinaus, welchen der Doktor 1521 entdeckt hatte und 1526 fassen und mit einem "Lusthaus" ueberbauen liess, in dem er manch liebes Mal in Musse mit seiner Frau und seinen Freunden sass. Sonst ruhten die beiden unter dem Birnbaum im Klosterhofe, der schon zu Staupitz' Zeiten manches ernste Gespraech vernommen[148]. Von dem jungen Ehepaar haben wir ein Bild aus der Werkstatt Kranachs. Die junge Frau, mehr eine zarte als robuste Erscheinung, hat ein ovales Gesicht mit feiner Hautfarbe, die Augenoeffnung erscheint ein bisschen "geschlitzt", die Backenknochen, welche in einem anderen Kaethe-Typus sehr stark hervortreten, sind normal. Charakteristisch ist die volle Unterlippe. Die Augenbrauen sind schwach und hoch gewoelbt, das wenig ueppige fein
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