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Nonne aber sollte _Katharina von Bora_ sein. Sie war noch immer unversorgt im Reichenbachschen Hause, und er konnte an ihr ein Werk der Barmherzigkeit thun. Sie hatte erklaert, sie werde ihn nehmen, wenn er sie wolle. Und er hatte mittlerweile eine bessere Meinung von ihr gewonnen. Dass Kaethes ausserordentliche Schoenheit ihn in Feuer gesetzt habe, sagten ihm seine Gegner in gehaessiger Absicht nach. Luther redet nur einmal und in ziemlich spaeter Zeit in einem Brief an seine Gattin, in ritterlich schalkhafter Weise davon, dass er "daheim eine schoene Frau" habe. Ausdruecklich aber erklaert er, in den ersten Tagen seiner Ehe, dass er nicht verliebt sei oder voll leidenschaftlichen Feuers, aber er habe seine Frau gern. Sie war ja auch gar nicht besonders schoen. Von koerperlicher Schoenheit zitierte Luther den Reim: Ist der Apfel rosenrot, Ist ein Wuermlein drinnen, Ist das Maidlein saeuberlich, So hat's krause Sinnen. Und da ihm ein heiratslustiger Freund einmal sagte, er moechte eine Schoene, Fromme, (d.h. Brave) und Reiche, so bemerkte Luther: "Ei, ja, man soll dir eine malen mit vollen Wangen und weissen Beinen; dieselben sind auch die froemmsten, aber sie kochen nicht wohl und beten uebel"[124]. So traf er in der Stille und ohne leidenschaftliche Erregung seine Wahl. Am 16. April scherzt er gegen Spalatin, dass er ein gar arger Liebhaber sei: "Drei Frauen habe ich zugleich gehabt und sie so wacker geliebt, dass ich zwei verloren habe, welche andere Verlobte nahmen, und die dritte halte ich kaum am linken Arme, die mir vielleicht auch bald weggenommen wird"[125]. Er hatte also doch bestimmte Persoenlichkeiten ins Auge gefasst. Schon am 4. Mai, nach einem Besuche bei seinen Verwandten in Eisleben und Mansfeld, redet er in einem vertrauten Briefe an seinen Schwager Ruehel zu Mansfeld von "meiner Kaethe", die er nehmen wolle, so er's schicken koenne. Und wie seinen Schwager, hat er jedenfalls auch seine Eltern in seine Plaene eingeweiht, und der Vater redete ihm ernstlich zu[126]. In Wittenberg selbst aber vertraute er es nur wenigen Leuten an: dem Maler und Ratsherrn Lukas Kranach und seiner Frau. Gerade seinen Amtsgenossen und uebrigen Freunden, vor allem auch Melanchthon, sagte er nichts davon. Die Klugen wollten fuer ihn gerade nicht, was Luther wollte: eine Nonne, und dachten und redeten ueber eine Moenchs- und Nonnenheirat "lieblos". Und ganz besonders war ihnen Katharina von Bora nicht
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